Innovativ und niemals langweilig

Zither 10 setzt nach zwanzig Jahren erfolgreicher Festivalgeschichte einen fulminanten Schlusspunkt.
von  AZ
Josef Brustmann und Marianne Sägebrecht
Josef Brustmann und Marianne Sägebrecht © Thomas Dashuber

Haidhausen - Der Name hat sich nicht geändert, nur die Zahl. Jetzt also Zither 10, das Internationale Festival für Zither, das vom 27. bis 30. März im Gasteig in München stattfindet.

20 Jahre ist es her, dass Georg Glasl, Zitherspieler aus Kochel und Professor für Zither an der Hochschule für Musik und Theater München, die Festivalreihe startete.

„Kennen Sie den Dritten Mann? Und was sonst?“ lautete der Werbeslogan 1995. Er brachte die Ausgangslage auf den Punkt: Die Zither war – abgesehen vom Harry Lime-Thema – aus dem öffentlichen Bewusstsein weitgehend verschwunden, im allgemeinen Konzertleben kam das Instrument ohnehin kaum vor.

Neun Festivals später hat sich die öffentliche Wahrnehmung des Instruments entscheidend verändert. In den vergangenen 20 Jahren entstand nicht nur viel neue Literatur, geschrieben von renommierten Komponisten – das Festivalarchiv verzeichnet fast 70 Uraufführungen - sondern es wurden Ideen entwickelt und Projekte initiiert, die weit über das Festival hinaus Bedeutung erlangten. Viele Zitherspieler, die heute das Bild der Zither in der Öffentlichkeit prägen, sind mit dem Münchner Zitherfestival musikalisch „erwachsen“ geworden.

Trotz oder gerade wegen des nachhaltigen Erfolgs: Es ist Zeit für den Abschied, Zeit, Platz zu machen für Neues: Zither 10 setzt den Schlusspunkt hinter die erfolgreiche Reihe.

Zwölf Konzerte zwischen Tradition und Avantgarde

Natürlich ist das Programm dem Anlass würdig: Es gibt Rück-, Voraus- und Seitenblicke. Wie in allen Festivals bisher. Das musikalische Spektrum, das in zwölf Konzerten und der Horizontflimmern-Nacht in diversen Sälen und Foyers im Gasteig geboten wird, bewegt sich zwischen Tradition und Avantgarde, reicht von der Volksmusik bis hin zu Pop und Jazz.

Horizontflimmern (28.3., 20 bis 24 Uhr) ist eine Nacht mit Konzerten, Installationen und Performance, in der die Zither in all ihren Facetten aufscheint. Ob in Videoeinspielungen mit den Münchner Volkssängern, in der Volksmusik mit dem Duo Hornsteiner-Kriner, in der Wiener Schrammelmusik, mit der Karl Soyka, Walther Stirner und Agnes Palmisano spielerisch umgehen, oder in der Neuen Musik mit Lissie Rettenwander, dem Trio Greifer und dem Ensemble Zeitsprung. Bekannte Namen fehlen nicht: Georg Ringsgwandl wird dabei sein, aber auch Marianne Sägebrecht und Josef Brustmann mit ihren wunderbaren Sterbeliedern.

Ein wesentliches Moment des künstlerischen Gesamtkonzepts ist seit jeher die Einbindung junger Zitherspieler, die sich in zahlreichen Kurzkonzerten vorstellen werden. Auch die Teilnehmer des Workshops – dieses Mal mehr als 50 Jugendliche – und die Preisträger des Internationalen Wettbewerbs für Zither, der wie immer im Vorfeld mit ebenfalls mehr als 50 Bewerbern stattgefunden hat (13.3. bis 15.3.), präsentieren sich während des Festivals in eigenen Konzerten. Veranstaltet wird Zither10 vom Bayerischen Volksbildungsverband in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater und der Gasteig München GmbH sowie mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und zahlreicher weiterer Partner.

Wo? Kulturzentrum Gasteig, Rosenheimer Str. 5

Weitere Infos: www.zither10.de

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.