Informationsveranstaltung am Klinikum Neuperlach

Neuperlach - Verspannte Rückenmuskeln, Migräne, Gelenkbeschwerden – etwa jeder vierte Deutsche lebt Schätzungen zufolge mit chronischen Schmerzen. Häufig greifen sie in alle wichtigen Lebensbereiche ein und verursachen einen erheblichen Leidensdruck. Ein normaler Alltag ist für viele Betroffene kaum noch möglich.
Die Tagesklinik für Schmerztherapie am Klinikum Neuperlach behandelt chronische Schmerzen multimodal in kleinen Gruppen. Dabei berücksichtigt dieser ganzheitliche Ansatz die Vielfalt der Beschwerden, die durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren entstehen. Bei einem Informationsabend des Fördervereins Klinikum Neuperlach am Dienstag, 14. Juli, stellen die Leiterin der Einrichtung, Oberärztin Dr. Martina Firsching, und ihre Kolleginnen, die Psychotherapeuten Christa Baier sowie die Physiotherapeutin Christine Späth, das tagesstationäre Behandlungskonzept vor.
Betroffene, Angehörige und Interessierte erfahren unter anderem, für wen diese Therapieform geeignet ist und welche Bestandteile sie umfasst. Darüber hinaus erklären die Expertinnen, ab wann Schmerzen chronisch sind, welche vielfältigen Faktoren bei ihrer Entstehung beteiligt sein können und wie sie sich auf die unterschiedlichen Lebensbereiche auswirken. Dazu geben sie nützliche Ratschläge für den Umgang mit Schmerzen im Alltag. Im Anschluss besteht ausreichend Gelegenheit für Fragen aus dem Publikum.
Die Veranstaltung der Tagesklinik für Schmerztherapie ist Teil einer Vortragsreihe des Fördervereins Klinikum Neuperlach, in der einzelne Fachbereiche des Hauses anschaulich und allgemeinverständlich über Krankheitsbilder und deren Behandlungsmöglichkeiten informieren. Sie findet im Vortragssaal in der Eingangshalle des Klinikums, Oskar-Maria-Graf-Ring 51, statt und wird vom Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Privatdozent Dr. Thomas W. Felbinger, moderiert. Beginn ist um 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei. Der Förderverein freut sich aber über Spenden.
Die multimodale Schmerztherapie ist heute ein bewährtes Behandlungskonzept bei chronischen Schmerzen. Ziel ist, einen besseren Umgang mit Schmerzen zu finden und Einschränkungen im Alltag zu verringern. Dazu werden verschiedene Bausteine, wie etwa Schmerz-, Psycho- und Physiotherapie, mit Informations- und Schulungsangeboten sowie körperlichem Training kombiniert. Im Mittelpunkt stehen somit die Patienten und ihre aktive Mitarbeit.
Der fachübergreifenden Behandlung geht ein Aufnahmeverfahren voraus, bei dem ein Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen in ausführlichen Gesprächen mit den Patienten möglichst viele Aspekte beleuchtet, die zur Schmerzentstehung beigetragen haben. In einer anschließenden Teambesprechung beraten Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte gemeinsam die nächsten Schritte und entwickeln individuell auf die Patienten zugeschnittene Behandlungsstrategien.
Die Tagesklinik für Schmerztherapie am Klinikum Neuperlach wurde im April 1993 als Teil der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie eröffnet. Mit ihrem multimodalen Behandlungsansatz war sie die erste Einrichtung dieser Art in Bayern und die zweite bundesweit. Die Therapie findet immer werktags zwischen 9 und 16 Uhr nach einem strukturierten Programm statt. Durch den tagesstationären Charakter, also ohne Übernachtung im Krankenhaus, können Patienten das Erlernte direkt und eigenverantwortlich im Alltag anwenden. Zudem bietet die Behandlung in einer Gruppe von etwa acht Personen sowohl einen Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen als auch die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.
Was? Informationsveranstaltung des Fördervereins Klinikum Neuperlach
Wann? Dienstag, 14. Juli 2015, von 18 bis 20 Uhr
Wo? Klinikum Neuperlach, Vortragssaal in der Eingangshalle (Haus A)