In Obergiesinger Café: Mann pöbelt Schüler (7) wegen Israel-Fahne an

Giesing - Die Flagge hatte der Münchner Bub (7) im Mai zum Gründungstag des Staates Israel in der Schule gebastelt. Als er mit seinem Vater (56) ein Straßencafé in der Nähe der Tegernseer Landstraße besuchte, hatte er die Fahne dabei.
"Die Fahne war nicht besonders groß oder auffällig", sagt Polizeisprecher Marc Aigner. Trotzdem fühlte sich ein anderer Gast offensichtlich gestört und provoziert. Der Fremde, ein 48-jähriger Deutsch-Türke aus München, pöbelte die jüdische Familie an. Der Mann beleidigte und beschimpfte Vater und Sohn, immer mehr redete er sich in Rage, dabei fielen auch rassistische und antisemitische Bemerkungen.
Als die Polizei gerufen wird, verlässt der Pöbler das Lokal
Dem Vater reichte es schließlich. Er griff zum Handy und verständigte den Polizeinotruf. Als der Antisemit mitbekam, dass eine Streife unterwegs zum Café ist, wusste er, dass Ärger ins Haus stand. Er zahlte und verließ das Lokal, noch bevor die Streife eintraf.
Der 56-Jährige erstattete Anzeige. Dem Staatsschutz gelang es, einen Verdächtigen zu ermitteln. Die Spur führte zu dem 48-Jährigen. Der Münchner ist bereits aktenkundig bei der Polizei. Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz hat den Fall übernommen. Gegen den Münchner wurde ein Verfahren eingeleitet. Ihm droht eine Strafe wegen Volksverhetzung und Beleidigung.