In Obergiesinger Café: Mann pöbelt Schüler (7) wegen Israel-Fahne an

Der Siebenjährige sitzt mit seinem Vater im Café, als ein Gast ausfallend wird.
Ralph Hub
Ralph Hub
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
15  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Weil er eine unauffällige Israel-Flagge dabei hatte, ist ein kleiner Bub von einem Unbekannten angepöbelt worden. (Symbolbild)
Weil er eine unauffällige Israel-Flagge dabei hatte, ist ein kleiner Bub von einem Unbekannten angepöbelt worden. (Symbolbild) © Jonas Walzberg/dpa

Giesing - Die Flagge hatte der Münchner Bub (7) im Mai zum Gründungstag des Staates Israel in der Schule gebastelt. Als er mit seinem Vater (56) ein Straßencafé in der Nähe der Tegernseer Landstraße besuchte, hatte er die Fahne dabei.

"Die Fahne war nicht besonders groß oder auffällig", sagt Polizeisprecher Marc Aigner. Trotzdem fühlte sich ein anderer Gast offensichtlich gestört und provoziert. Der Fremde, ein 48-jähriger Deutsch-Türke aus München, pöbelte die jüdische Familie an. Der Mann beleidigte und beschimpfte Vater und Sohn, immer mehr redete er sich in Rage, dabei fielen auch rassistische und antisemitische Bemerkungen.

Als die Polizei gerufen wird, verlässt der Pöbler das Lokal

Dem Vater reichte es schließlich. Er griff zum Handy und verständigte den Polizeinotruf. Als der Antisemit mitbekam, dass eine Streife unterwegs zum Café ist, wusste er, dass Ärger ins Haus stand. Er zahlte und verließ das Lokal, noch bevor die Streife eintraf.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der 56-Jährige erstattete Anzeige. Dem Staatsschutz gelang es, einen Verdächtigen zu ermitteln. Die Spur führte zu dem 48-Jährigen. Der Münchner ist bereits aktenkundig bei der Polizei. Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz hat den Fall übernommen. Gegen den Münchner wurde ein Verfahren eingeleitet. Ihm droht eine Strafe wegen Volksverhetzung und Beleidigung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
15 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Himbeergselchts am 21.05.2022 17:44 Uhr / Bewertung:

    Der Herr ist der Polizei bereits bekannt? Welch Sympath. Legt sich wegen einer Kinderbastelei mit einem 7jährigen an. Solche … Männer begegnen mir dienstlich immer wieder. Die Söhne sind dann ähnliche Sonnenscheine. Wonneproppen einfach. Stets gut gelaunt und hilfsbereit, es sei denn wir prrovozirren sie - mittels gucken.

  • Berger am 21.05.2022 14:11 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ. Lieber Greyhound

    Es gibt keinen deutschen Antisemitismus und das wurde auch noch nie von jemanden offiziell so bezeichnet oder klassifiziert.

    Was Sie beide meinen ist "rechter" Antisemitismus. Da verwechseln Sie also "deutsch" mit "rechts".
    Angesprochen fühlen Sie sich bei beidem.

    DAvon abgesehen wissen wir ja, dass es die deutschen Antisemiten sind, die bei jeder Gelegenheit auf Antisemiten mit anderer "Herkunft" ( in diesem Falle wohl trotzdem Deutsch - deswegen mein Hinweis auf den Ariernachweis, der wieder mal aus "Gründen" nicht durchging) derart reagieren, dass sie die Unwahrheit verbreiten, das wäre in Deutschland inzwischen das grössere Antisemitismusproblem, Was faktisch eben auch nicht stimmt.

    Also verbreiten Sie leider auch die Unwahrheit. Neben rechter Propaganda, die ja sowieso immer aus Unwahrheiten besteht.

  • Greyhound am 20.05.2022 13:17 Uhr / Bewertung:

    Leider wird auch dieser Fall am Ende unter "deutscher" Antisemitismus subsummiert. Der entscheidende Hintergrund wird in den Statistiken nicht genannt und das echte Bild wird verzerrt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.