In München: Deutschlands schlechtestes Parkhaus!
Der ADAC hat 60 Häuser in Europa getestet – und ist nicht begeistert. Schlusslicht in Deutschland ist ein Betrieb in der Schwanthaler Straße.
Ludwigsvorstadt - Die Rampe ist zu steil, die Einfahrt zu niedrig, und Behindertenparkplätze gibt's auch keine – beim jüngsten Parkhaustest des ADAC ist der Münchner „CarPark Cristal“ in der Schwanthalerstraße 36 als schlechteste unter zwölf geprüften deutschen Garagen glatt durchgefallen.
Europaweit hatte der ADAC 60 Parkhäuser unter die Lupe genommen – elf davon bestanden die Prüfung nicht.
In Deutschland wurden in Berlin, Frankfurt am Main und München je vier Parkhäuser untersucht. Entscheidend waren dabei vor allem Sicherheit und Befahrbarkeit der Gebäude, aber auch die Benutzerfreundlichkeit und die Tarife.
Auch die Münchner Garage „Hauptbahnhof Süd“ und das Frankfurter Parkhaus „Moselstraße“ bekamen vom ADAC schlechte Wertungen.
Ganz anders die Frankfurter Parkgarage „Goetheplatz“: Dank ihrer übersichtlichen Gestaltung, deutlich markierter Fußwege und ausreichend vorhandener Sonderparkplätze schnitt sie deutschlandweit am besten ab. Die übrigen getesteten Parkhäuser in Berlin, München und Frankfurt erzielten ein „gut“ oder „ausreichend“.
Keines der europaweit 60 Parkhäuser im Test ist komplett barrierefrei. In den meisten Garagen gibt es keine Familienparkplätze, die normalen Stellplätze sind oft zu schmal, Fußgängerwege und Parkplatznummerierungen sucht man vielerorts vergeblich.
Da verwundert es nicht, dass die Bestnote „sehr gut“ kein einziges Mal vergeben wurde. Selbst der Testsieger – die Züricher Tiefgarage „Opéra“ – musste sich mit einem „gut“ begnügen.
Die Garage „Technische Universität“ in Wien fiel in fast allen Bereichen durch und belegte mit einem „sehr mangelhaft“ den letzten Platz.
Der Bundesverband Parken kritisierte, dass der ADAC alte und neue Parkhäuser nach dem selben Maßstab bewertet habe, obwohl vor 20 Jahren nach anderen Regeln gebaut worden sei.
Wenn die Mindestbreite für Stellplätze ohne Bestandsschutz auf 2,50 Meter erweitert würde, fiele in manchen älteren Häuser ein Drittel der Fläche weg, weil die Stützpfeiler im Wege stünden. „Eine mögliche Folge wären ein massiver Preisanstieg und zunehmender Parksuchverkehr.“
Verbandsgeschäftsführer Gerhard Trost-Heutmekers sagte: „Obwohl dieser Test in keiner Weise repräsentativ ist, und deshalb auch nicht überbewertet werden sollte, kann man doch festhalten: Dreiviertel der Häuser liegen klar im guten Mittelfeld.“
Der ADAC forderte Verbesserungen. Besonders wichtig seien helles Licht in allen Bereichen, ein durchgehendes Leitsystem als Hilfe bei der Parkplatzsuche und die Sicherheitsüberwachung durch Kameras.
- Themen:
- ADAC