In den Kanal gestürzt: Reh wird von Hand aufgezogen
Ein Rehkitz ist am Sonntag in den Nymphenburger Schlosskanal gestürzt und trieb hilflos im Wasser. Nach seiner Rettung landete es im Münchner Tierheim wo es nun auch aufgezogen werden soll.
Nymphenburg - Nachdem ein Mitarbeiter der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung das kleine Reh am Sonntag aus dem Nymphenburger Schlosskanal zog, ergaben die Untersuchungen des Tierarztes vor Ort keine größeren Verletzungen. Wo genau das Rehkitz ins Wasser gestürzt war und warum, war unklar. Die Tierrettung München geht davon aus, dass es von Hunden gehetzt worden ist.
Der Tierarzt brachte das kleine Kitz ins Tierheim München, wo es nun liebevoll umsorgt wird. Allerdings wird das Jungtier wohl mit der Hand aufgezogen werden müssen – was sowohl für Mensch als auch für Tier ein nicht ungefährliches Unterfangen ist. Wie viele andere Tierarten neigen auch handaufgezogene Rehe zur Aggressivität den Menschen gegenüber, die sie großgezogen haben - vor allem, wenn es sich um männliche Tiere handelt. Meist beginnen ihre Attacken mit Eintritt in die „Pubertät“, das heißt: in die Geschlechtsreife.
Ein weiteres Problem: Handaufgezogene Tiere, auch Rehe, lassen sich nicht ohne Weiteres wieder in die freie Wildbahn zurückführen.
Die Gründerin und Vizepräsidentin der aktion tier –tierrettung münchen e.V., die CSU-Stadträtin Evelyne Menges, richtet daher einen dringenden Appell an alle Hundebesitzer: „Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Hunde keine anderen Tiere jagen. Wir als Hundebesitzer tragen Verantwortung – nicht nur für das eigene Tier, sondern für alle Mitgeschöpfe. Nehmen Sie Ihren Hund im Notfall an die Leine oder besuchen mit ihm eine Hundeschule. Dort lernen Menschen wie Hunde das in einem solchen Fall angemessene Verhalten.“
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