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"Immer Begeisterung": Die wunderbaren Schätze der Alten Pinakothek in München

In der Alten Pinakothek in München scheint die Zeit fast ein wenig stillzustehen – der AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller ist oft und gerne hier.
von  Sigi Müller
Völlig versunken vor einem alten Meisterwerk: In der Alten Pinakothek lohnt es sich, sich einfach mal ganz viel Zeit zu lassen.
Völlig versunken vor einem alten Meisterwerk: In der Alten Pinakothek lohnt es sich, sich einfach mal ganz viel Zeit zu lassen. © Sigi Müller

Maxvorstadt - Eine junge rumänische Künstlerin, die immer, wenn sie in München ihre Tante besuchte, bei mir ein kleines Fotopraktikum bekam, wollte vor einiger Zeit unbedingt die Alte Pinakothek besuchen. Es war ein Erlebnis, zu sehen, wie sie zu den Kunstwerken lief, sie anschaute als seien es alte Freunde. Sie hat mir damals, mit viel Begeisterung über Techniken, Farben, Lichtsetzung, die Aussagen der Werke der alten Meister erzählt, Brücken zur Fotografie geschlagen. Für mich ein tolles Erlebnis und ich habe viel gelernt an diesem Tag.

In dem Kunstmuseum gibt es immer wieder tolle Perspektiven.
In dem Kunstmuseum gibt es immer wieder tolle Perspektiven. © Sigi Müller

Jetzt hatte ich die Gelegenheit, erneut die Alte Pinakothek zu besuchen, eine Mitarbeiterin begleitete mich, und auch da war wieder diese Begeisterung. Wieder erfuhr ich viele neue Dinge und ich habe verstanden, dass ein Museumsbesuch mehr ist, als bloß einfach einmal durchzugehen.

Die Alte Pinakothek in München: Kunst von Leonardo da Vinci, Rubens und Rembrandt

Man steht in der Alten Pinakothek vor Gemälden, die zum Teil über 500 Jahre alt sind. Versetzen Sie sich einmal in die Zeit, in der sie entstanden. Wie schwierig war es für die Künstler, die damals mehr als Handwerker galten, Farben zu beschaffen. Manche Farbpigmente waren wertiger als Gold und Edelsteine.

Und hier ein echter Rubens: Jagd auf Nilpferd und Krokodil (1616).
Und hier ein echter Rubens: Jagd auf Nilpferd und Krokodil (1616). © Sigi Müller

Auf den Bildern sehen wir heute, wie in einem Geschichtsbuch, wie die Welt damals war. Die Landschaft, Gebäude, wie sich die Menschen kleideten, wer es sich leisten konnte, einen Maler zu beauftragten. Da ist das Selbstbildnis von Albrecht Dürer, der sich frech, selbstbewusst direkt von vorne abbildete und auch noch Pelz dabei trug. Ein "No-Go" zu dieser Zeit und mit seinem Markenzeichen AD hat er wohl auch noch das erste Brand der Geschichte gesetzt.

Nett hindrapiert: Zwillinge im Alter von 33 Wochen, 1625 von Aelbert Cuyp.
Nett hindrapiert: Zwillinge im Alter von 33 Wochen, 1625 von Aelbert Cuyp. © Sigi Müller

Dann steht man vor der Madonna mit der Nelke von Leonardo da Vinci. Entstanden um 1475. Vor Werken von Rubens, Rembrandt, vielen anderen großen Künstlern. Mich hat es begeistert und ich werde immer wieder dieses tolle Museum mit diesen beeindruckenden Werken besuchen. Im Moment gibt es noch für ein paar Tage die Möglichkeit, die Ausstellung Venezia 500 zu besuchen. Es lohnt sich in jedem Fall, auch einmal eine Führung mitzumachen.

Ach ja, was aus der anfangs erwähnten jungen Künstlerin geworden ist? Sie studiert heute Kunst in Rotterdam – und ich wünsche ihr alles Gute auf ihrem Weg.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr

Sigi Müller

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