Illegales Rennen: 600 PS und ein Haufen Schrott

Mit viel zu hoher Geschwindigkeit krachte ein junger Mercedes-Fahrer zunächst in die Mittelleitplanke und dann in einen ebenfalls zu schnell fahrenden BMW. Lieferten sich die beiden ein Rennen?
Nina Job |
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Der schwere Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 11. Oktobers 2015.
Polizei München Der schwere Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 11. Oktobers 2015.

Mit viel zu hoher Geschwindigkeit krachte ein junger Mercedes-Fahrer zunächst in die Mittelleitplanke und dann in einen ebenfalls zu schnell fahrenden BMW. Lieferten sich die beiden Brüder ein Rennen?

München - Nach einer Geburtstagsparty, die bis zum nächsten Morgen dauerte, hatten es zwei Brüder Sonntagfrüh offenbar sehr eilig, nach Hause zu kommen. Sie bretterten deutlich zu schnell über den Mittleren Ring.

Allerdings warteten sie erst ab, bis sie durch den Richard-Strauss-Tunnel mit seinen Blitzanlagen durch waren. Blitzer-Fotos gibt es von ihnen jedenfalls keine. Kaum hatten sie ihn hinter sich gelassen, gaben beide Gas – das lässt sich aus den langen Bremsspuren schließen, die sie wenig später auf dem Asphalt hinterließen.

Kurz nach der Tunnelausfahrt am Leuchtenbergring verlor der ältere Bruder (26) die Kontrolle über seinen 343 PS starken Mercedes AMG. Der teure Wagen knallte gegen die linke Mittelleitplanke und drehte sich anschließend um die eigene Achse.

Der 20-jährige Bruder des Mercedes-Fahrers, der nur wenige Meter hinter dem Mercedes in Richtung Süden fuhr, versuchte zwar noch auszuweichen, krachte aber mit seinem gelben BMW M3 (etwa 340 PS) in die linke Seite des Mercedes.

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Als die Rettungskräfte am Unfallort eintrafen, bot sich ihnen ein Bild der Zerstörung. Die beiden Autos standen demoliert mitten auf der Fahrbahn. Nebenan, auf der Gegenfahrbahn, lag ein umgestürzter Lichtmast auf der Straße, der beim Zusammenstoß mit der Leitplanke umgeknickt war. Die Leitplanke war auf einer Länge von 20 Metern eingeknickt. Die Polizei schätzt den Schaden auf insgesamt 60.000 Euro.

Die Brüder und ihre fünf Mitfahrer hatten großes Glück: Sie blieben alle unverletzt und konnten selbst aus den Wracks aussteigen. Da um die Unfallzeit wenig los war, wurde kein Unbeteiligter verletzt.

Für die Brüder, beide Handwerker, wird die nächtliche Raserei jede Menge unangenehme Folgen haben. Der ältere hatte mehr als ein Promille Alkohol im Blut. Seinen Führerschein ist er erst einmal los. Auch der 20-Jährige muss um seinen Führerschein bangen. Polizeisprecher Carsten Neubert: "Er ist Fahranfänger. Es wird mit Sicherheit einen Bericht an die Führerscheinstelle geben. Dort wird dann geprüft, ob er charakterlich geeignet ist, ein Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr zu führen."

Der Mittlere Ring war an der Unfallstelle beidseitig etwa 1,5 Stunden gesperrt.

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