Illegale Ölentsorgung in München - möglicherweise Grundwasser verseucht
Sendling – Altöl kann das Trinkwasser verseuchen und dadurch ungenießbar werden lassen. Laut Verbraucherzentrale kann nur ein Liter Öl eine Million Liter Trinkwasser ungenießbar machen. Völlig egal war dies offenbar einem unbekannten Täter, der rund 200 Liter Altöl in einem Sickerschacht auf einem Grundstück an der Machtlfinger Straße entsorgt hat. Hätte es in letzter Zeit nicht so viel geregnet, wäre dies womöglich nie aufgefallen.
Polizei sucht Zeugen
Ein Mitarbeiter einer Landschaftsbaufirma entdeckte die Sauerei jedoch am Dienstag in der Früh. Durch die Regenfälle war der Sickerschacht - eine Art Grube im Boden mit Kanaldeckel, in der sich Wasser sammelt, das dann langsam ins Erdreich und damit auch ins Grundwasser übergeht - jedoch randvoll und am Überlaufen. Dadurch drückte es auch das Altöl nach oben. Der Polizei zufolge konnte die Feuerwehr noch etwa 100 Liter des Öls auffangen und abpumpen. Der Rest hatte sich jedoch bereits auf dem Boden rund um den Schacht verteilt. Dadurch wurde ein angrenzender Grünstreichen verseucht. Die Erde musste ausgehoben und entsorgt werden.
Ob durch das ausgetretene Öl auch das Grundwasser kontaminiert wurde, ist bislang noch nicht klar. Wie die Polizei berichtet, ist der Sickerschacht "glücklicherweise selbst so verdichtet, dass von hier kein Öl ins Grundwasser übergetreten sein dürfte".
Jetzt ermittelt die Polizei - und hofft auf Zeugen, die etwas im Zusammenhang mit der illegalen Ölentsorgung an der Machtlfinger Straße gesehen haben, Telefon 089/291 00.
Altöl richtig entsorgen
Altöl entsteht beispielsweise beim Ölwechsel am Auto. Wer diesen selber durchführt, muss darauf achten, dass Boden und Wasser nie durch das Öl verschmutzt werden. Das Öl darf keinesfalls über den Hausmüll oder die Kanalisation entsorgt werden.
Händler, die Öl für Motoren und Getriebe verkaufen, müssen laut Altölverordnung dieselbe Menge an gebrauchten Ölen zurücknehmen wie sie verkauft haben. Außerdem kann das Öl auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Dies kann allerdings kostenpflichtig sein.
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