Ihr Kinderlein kommet

Der elfte Bezirk wächst: Besonders die Kinderzahlen werden in dem jungen Stadtteil bis 2030 kräftig ansteigen.
von  Linda Jessen
Das Fordschungszentrum von BMW prägt das Stadtviertel und soll in Zukunft mit dem öffentlichen Raum verschmelzen. Visualisierung: BMW Group
Das Fordschungszentrum von BMW prägt das Stadtviertel und soll in Zukunft mit dem öffentlichen Raum verschmelzen. Visualisierung: BMW Group © BMW

Milbertshofen - Am Hart - Wer durch den Olympiapark spaziert, der sieht es schon ganz deutlich: In Milbertshofen leben überdurchschnittlich viele junge Familien. Kindergruppen erforschen das Unterholz, junge Mütter mit Kinderwägen sitzen zum Ratschen zusammen – alltägliche Szenen hier. Der Stadtbezirk gehört zu denen mit dem niedrigsten Durchschnittsalter, bei 39,3 Jahren liegt es derzeit. Bis 2030 wird dieser Wert zwar ein wenig steigen, noch mehr Zuwachs werden allerdings die Kinderzahlen verbuchen.

Besonders die ganz kleinen Zwackal werden deutlich mehr werden – die Altersgruppe der 0- bis 4-jährigen wird um fast 30 Prozent ansteigen. Denn unter den erwarteten Zuzüglern werden vor allem junge Familien auf der Suche nach günstigem Wohnraum sein. Gleichzeitig wird auch der Anteil der über 75-Jährigen größer werden, ebenso der der 50 bis 60-Jährigen.

BA-Vorsitzender Fredy Hummel-Haslauer (SPD) beobachtet in den letzten Jahren vor allem einen Anstieg der Studenten im Bezirk. Ein Vorbote für Gentrifizierung, findet der 64-Jährige. Die Zuzügler kommen hauptsächlich aus anderen Teilen der Stadt und weniger aus dem Umland. So auch Hummel-Haslauer: Er lebt seit 1991 wieder in Milbertshofen. zwischenzeitlich war er im Glockenbachviertel daheim aber er wollte wieder zurück in den Stadtbezirk 11. „Milbertshofen ist unpretentiös. Es gibt hier keine Effekthascherei, die Leute leben hier einfach ihr Leben“, erklärt er seine Liebe.

„Außerdem gefällt mir der hohe Ausländeranteil sehr gut. Das macht das Leben im Viertel bunter und spannender“, betont er. Tatsächlich hat Milbertshofen-Am Hart stadtweit den höchsten Ausländeranteil, hier leben viele Griechen, Türken und Kroaten. Bis 2030 soll er von 37,6 auf 40 Prozent weiter ansteigen. Zu den spannendsten Projekten gehört mit Sicherheit die Expansion des BMW-Zentrums FIZ-Future. Denn Teile des Areals werden auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. „Es wird interessant zu sehen, wie sich das in das Stadtviertel einfügt“, freut sich Hummel-Haslauer.

Hoffnung auf Verbesserung gibt es für die schulische Infrastruktur. Demnächst wird das Gymnasium München Nord fertiggestellt. Die vorhandenen Schulen platzen zwar aus allen Nähten. Milbertshofen ist aber in der Schulbauoffensive der Stadt einbezogen. Gute Aussichten, findes daher der BA-Vorsitzende.

Hauptsache, der werkseigene Falke im FIZ-Future stibitzt den neuen Kindern nicht die Brezn aus der Hand.

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