IAA: Ärger um den Parkverkehr in der Messestadt Riem

München - Der neue Austragungsort der Internationalen-Automobil-Ausstellung (IAA) ist München.
Im September 2021 soll die Schau mit neuem Konzept erstmals in der bayerischen Landeshauptstadt ihre Pforten öffnen. Mobilität als Grundbedürfnis des Menschen in allen Facetten zu zeigen, ist der Ansatz der künftigen IAA.
Die Ausstellung solle Impulsgeber der Zukunfts-Mobilität sein, sagte Messechef Klaus Dittrich im Juni bei der Vorstellung des Konzepts. Neben der Fahrzeugpräsentation in Riem solle es sogenannte "Open Spaces" in der Innenstadt geben – etwa für Bürgerdiskussionen.
Scharf kritisieren das die Münchner Grünen und lehnten die Nutzung öffentlicher Innenstadtflächen "ohne nennenswerte Auflagen" ab, wie sie der Stadtrat der IAA in nicht-öffentlicher Sitzung im April bereits zugebilligt hatte.
Der Beschluss sieht vor, dass die IAA unter anderem auf dem Odeons-, Max-Joseph-, Wittelsbacher- und Königsplatz stattfinden darf.
IAA: Kritik von Grünen, Bund Naturschutz und Bezirk
Vor der Festlegung der jeweiligen Aktivitäten müssten die Bezirksausschüsse (BA) beteiligt werden, heißt es in einem Grünen-Grundsatzpapier zur IAA, das an die Regierung von Oberbayern adressiert war - eine formelle Beschwerde gegen den Stadtratsbeschluss.
Auch der Bund Naturschutz (BN) hat seine IAA-Kritik erneuert und fordert "Transparenz statt Geheimniskrämerei". Die Automobil-Lobby verspreche Offenheit ohne echte Informationen zur Bespielung der Innenstadt zu geben, so der Grünen-Landtagsabgeordnete und BN-Vorsitzende Christian Hierneis.
Noch konkreter wird der BA Trudering-Riem, der in seiner jüngsten Sitzung auf Antrag der Grünen während der IAA die konsequente Verkehrsüberwachung in den Wohngebieten der Messestadt fordert.
"In der Vergangenheit gab es bei Großmessen erheblichen Park- und Parksuchverkehr in den Wohnstraßen - mit erheblichem Ärger bei den Bewohnern", sagt der Grünen-Fraktionssprecher Herbert Danner. Strafzettel würden von "Fremdparkern billigend in Kauf genommen".
Verkehr in Riem und die Messe
Das nächste Ärgernis stehe den Messestädtern mit der IAA im September 2021 also noch bevor. "Die Messegesellschaft wird aufgefordert, nicht nur die Gewinne aus diesen Großmessen einzunehmen, sondern nach 20 Jahren endlich auch die Verantwortung gegenüber der benachbarten Wohnbevölkerung zu übernehmen", so Danner. Er fordert Messeaufsichtsrat und Verwaltung auf, den BA zu unterstützen.
1998 eröffnete die Messe (MMG) in Riem. In der entstehenden Messestadt lebten damals kaum 100 Menschen. Mit dem boomenden Messegeschäft, das Stadt- und Umland-Unternehmen viele Milliarden Umsatz bringt, wuchs auch der Verkehr.
Die MMG versuchte, gegenzusteuern. Flexible Leitsysteme für Lieferverkehr, dichtere U-Bahn-Takte, dezentrale Parkplätze, digitale Beschilderungen auf Autobahnen waren das Ergebnis. Experten sitzen in der eigenen Leitzentrale und steuern Verkehrsflüsse nach Bedarf. Das und mehr darf man zur IAA auch erwarten.