Hundehasser legt Giftköder am Flaucher aus
Sendling - Vekker ist ein braves Mädchen. Deshalb hat sie das pinke Etwas, das sie am Freitag an Heilige Drei Könige am Flaucher auf Höhe der Eisenbahnbrücke, beim Kiosk Fingerle gefressen hat, auf Kommando wieder ausgespuckt.
Frauchen Carmen S. fuhr trotzdem sofort mit der Magyar-Vizsla-Hündin in die Tierklinik nach Oberhaching. „Die Tierärzte behandeln solche Fälle von vergifteten Hunden leider öfter, haben sie uns erzählt“, sagt Herrchen Jürgen S.
Bei dem pinken Etwas handelt es sich sehr wahrscheinlich um Rattengift. „Wir haben es nicht untersucht, sondern glauben, dass es ist, wonach es ausschaut“, sagt Jürgen S. Vergleicht man das Foto, das Carmen S. am Flaucher gemacht hat, mit Bildern von Köderblöcken von Rattengift, liegt diese Vermutung sehr nahe.
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Bei dem Gift führen gerinnungshemmende Substanzen zu tödlichen inneren Blutungen – mit einer Zeitverzögerung von 48 Stunden. „Das ist so niederträchtig und hinterfotzig“, sagt Jürgen S. über den Menschen, der das Rattengift ausgelegt hat.
Der Tierarzt hat der acht Jahre alten Hündin ein Brechmittel verabreicht und ihr Blut auf Rückstände des Giftes untersucht. Außerdem bekam die Familie Kohleaktivsaft mit, den sie ihrer Hündin verabreichen müssen. Kosten insgesamt: 400 Euro. „Aber Hauptsache Vekker ist weiter nichts passiert und es geht ihr gut“, sagt Jürgen S.
Anzeige erstattet hat die Familie nicht. „Das bringt doch nichts. Das Rattengift kann man so unauffällig platzieren, das dieser widerliche Mensch nie gefunden wird“, sagt Jürgen S., der sich auch darüber ärgert, dass jeder unregistriert einfach Rattengift kaufen kann.
Am Flaucher sind sie seitdem nicht mehr spaziergegangen. Doch schützen kann man den geliebten Hund vor Giftködern sowieso nur mit einem Maulkorb. „Das wollen wir nicht“, sagt Jürgen S.
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