Hunde-Drama im Englischen Garten

München - Es sollte ein schöner Feiertagsausflug werden, doch aus einem Spaziergang am Dreikönigstag wurde für eine Münchnerin und ihre Hündin „Mora“ eine echte Zitterpartie. Im Englischen Garten trafen sie bei ihrem Ausflug eine gute Bekannte der Hundebesitzerin, für Mora offenbar ein Grund zur Freude.
Die Hündin begrüßte die Bekannte so stürmisch, dass ein Karabiner, der am Rucksack der Frau hing, abriss und sich in die linke Vorderpfote der Hündin bohrte. Schlimm genug, doch für die sechsjährige Mora muss die Situation besonders bedrohlich gewesen sein.
Denn seit ihr nach einem Unfall vor einigen Jahren die rechte Vorderpfote amputiert werden musste, ist die Hündin nur noch auf drei Beinen unterwegs. Der Metall-Karabiner hatte sich so fest zwischen den Zehen der Hündin verfangen, dass die Besitzerin sofort die Münchner Tierrettung verständigte. Als der diensthabende Veterinär Dr. Gabor Horvath im Englischen Garten eintraf, war klar, dass die Verletzung für das Tier sehr schmerzhaft war. Der Tierarzt befürchtete außerdem, dass sich der Karabiner durch die Haut zwischen den Zehen gebohrt haben könnte – eine Verletzung, die Moras einzige gesunde Vorderpfote gefährdet hätte.
Die Deutsch-Kurzhaar-Hündin war durch die Schmerzen so aufgebracht, dass an eine sofortige Behandlung zunächst nicht zu denken war. Der Tierarzt entschied daher, sie besser gleich in die Kleintierklinik der LMU zu bringen, um den Karabiner dort unter Narkose aus der Pfote zu entfernen. Nachdem die Hündin sich aber durch ein starkes Schmerzmittel beruhigt hatte, konnte der Veterinär den Fremdkörper schon vor Ort entfernen. Und auch die schlimme Befürchtung des Arztes bestätigte sich glücklicherweise nicht: Der Karabiner hatte die empfindliche Haut zwischen Moras Zehen zwar stark gequetscht, aber nicht durchtrennt.
Die überglückliche Besitzerin und ihre erschöpfte Hündin konnten nach dem dramatischen Ausflug gemeinsam nach Hause zurückkehren.