Hunde an die Leine!
Der Vorschlag des KVR, in der Altstadt einen Leinenzwang einzuführen, sorgt auch in anderen Vierteln für Gesprächsstoff. Hier schreibt AZ-Leserin Beata Holaskova.
Isarvorstadt - Hunde an die Leine - endlich! Aber warum nur in Altstadt? Gibt es nur dort Kleinkinder?
Meine drei Beispiele aus München:
1. Wir wohnen zwischen Mai- und Kapuzinerstraße mit schönen Grünanlagen. Es gibt auch drei Spielplätze mit Sandkasten für Kleinkinder. Die werden sehr oft von Hunden als Toilette benutzt. Muss man noch etwas dazu sagen? Die Herrchen stehen ganz ruhig daneben, kommen grundsätzlich in der Nacht oder ganz früh.
2. Leinenzwang ist in der Hausordnung festgehalten, aber ohne jegliche Kontrolle! Hundehalter kommen gerne mit großen Hunden zum Gassi gehen hierher.
Zwei fünfjährige Buben haben da mit Stöcken Ritter gespielt. Da kommt die Frau, die regelmäßig grundsätzlich ohne Leine kommt, mit großem Hund. Der Hund läuft zu den Kindern. Er will angeblich spielen. Die Frau ruft nach dem Hund. Keine Reaktion. Die Kinder richten die Stöcke gegen den Hund. Gott sei dank ist nicht passiert, die Kinder sind weggelaufen. Und die Frau? Ich musste mir wieder anhören, dass der Hund "nur spielen" wollen.
3. Spielplatz Südfriedhof, Thalkirchnerstraße. Ein Paradies für freilaufende Hunde. Wenn man etwas sagt, bekommt man nur Schimpfe, auch wenn das direkt am Eingang zu einem Spielplatz liegt.
Ich bin kein Hundehasser, habe auch mal einen Dackel gehabt. Die Hunde sind Jäger, das haben die in den Genen. Die brauchen viel Auslauf . Ist das nicht Tierquälerei – hier in der Stadt einen Hund (ob klein oder groß) in einer Zwei-Zimmer-Wohnung abzusperren und dann zu erwarten, dass er brav draußen Gassi geht? Warum gehen die Tierschützer dem nicht nach?
Die drei Beispiele zeigen, dass die Kleinkinder den Hunden einfach ausgeliefert sind - ob an der Isar oder in jede Grünanlage. Geht das Wohl von Hunden vor der Sicherheit der Kinder? Ich habe den Eindruck, dass das hier so ist.
Wenn schon die Debatte im Rollen ist, kann man den Leinenzwang vielleicht auch auf die Nähe von Spielplätzen ausweiten. Das wäre hilfreich für die Kinder, Eltern und alle Beteiligten.
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