Hühner attackieren Anti-Moschee-Demo

Am Marienplatz sammeln Aktivisten Unterschriften gegen das geplante Islamische Zentrum in München. Die Gegendemonstranten erscheinen teilweise kostümiert.
von  Timo Lokoschat
"Keine Moschee beim Stachus", heißt es auf dem einen Transparent, "Nazis? Nein danke" auf dem anderen.
"Keine Moschee beim Stachus", heißt es auf dem einen Transparent, "Nazis? Nein danke" auf dem anderen. © Petra Schramek

Am Marienplatz sammeln Aktivisten Unterschriften gegen das geplante Islamische Zentrum in München. Die grünen Gegendemonstranten erscheinen teilweise kostümiert.

Altstadt - Auf dem Odeonsplatz hüpften und zuckten am Samstag tausende Münchner beim Flashmob "Harlem Shake". Mindestens so bizarr waren jedoch die Szenen, die sich etwas früher auf dem Marienplatz abspielten.

Anhänger der 2010 gegründeten "Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie" sammelten Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen das geplante Europäische Islamzentrum in München (ZIEM) - und wurden dabei von Hühnern und Eisbären gestört.

Bei den kostümierten Gegendemonstranten handelte es sich um die "Freiheitlich-Abendländische Hühnerbewegung Bayern", eine satirische Untergruppe der Grünen Jugend.

In Flugblättern richten sie sich gegen ein "Europäisches Zentrum für Eisbären" und erläutern, dass Eisbären "einfach nicht in unsere freiheitlich-abendländische Hühnerkultur" passen.

Und weiter: "Das Eisbärenzentrum soll in der Stadt entstehen. IN DER STADT. Stellen Sie sich das mal vor! Da passen doch nur Hühnerzentren hin."

Unterschrift: "1. Vertreter: The Crazy Chicken himself. 2. Vertreter: Mitlaufhühnchen."

Unter den Gegendemonstranten, aber nicht als Huhn kostümiert, war auch die grüne OB-Kandidatin Sabine Nallinger.

Die Initiative, die unter anderem vom ehemaligen CSU-Politiker Michael Stürzenberger ausgeht, sammelte am Samstag nach eigenen Angaben 580 Unterschriften gegen das ZIEM. Sie kritisiert unter anderem die mögliche Finanzierung des Projekts durch das Emirat Katar, das von Amnesty International für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird.

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