Horror-Fahrt durch München-Schwabing: Fahrgast würgt Taxler

Ein 26-jähriger Münchner attackiert den Taxler so massiv, dass der an der Ecke Leopoldstraße und Petuelring ein Verkehrsschild rammt. Auf der Polizeiinspektion Schwabing randaliert der Fahrgast weiter.
von  Ralph Hub
Gegen den 26-jährigen Taxi-Randalierer wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. (Symbolbild)
Gegen den 26-jährigen Taxi-Randalierer wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. (Symbolbild) © imago/S.Gottschalk

Schwabing - Der Angriff erfolgte wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Während der Fahrt durch Schwabing ist ein 49-jähriger Taxler aus München in der Nacht auf Sonntag von seinem Passagier geschlagen und gewürgt worden.

Taxifahrt in München-Schwabing: Betrunkener Passagier dreht völlig durch

Der 26-Jährige hatte am Sonntag kurz vor 3 Uhr morgens ein Taxi gestoppt. Der Münchner setzte sich in dem Mercedes auf den Platz hinter dem Fahrer und nannte ihm dann sein Ziel. Der Fahrer gab Gas, doch schon nach wenigen Minuten eskalierte die Situation in dem Fahrzeug.

 26-Jähriger schlägt und würgt Taxifahrer

Auf Höhe der Ecke Leopoldstraße und Petuelring schlug der Fahrgast ohne nachvollziehbaren Grund oder Anlass von hinten auf den Taxler ein, berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag. Der 26-Jährige zerrte zudem wie wild am Sicherheitsgurt des Taxlers und würgte ihn damit. Der 49-Jährige verlor die Kontrolle über den Mercedes, und der Wagen krachte gegen ein Verkehrszeichen.

Angreifer attackiert Taxifahrer: Mehrere Polizeistreifen rücken aus

Der Angreifer verlor durch den Aufprall kurzzeitig die Kontrolle. Der Taxler konnte aus dem Wagen steigen und auf Abstand zu dem randalierenden Fahrgast gehen. Doch der 26-Jährige setzte sofort nach, schlug erneut auf den Taxifahrer ein.

Passanten, die an der Kreuzung zum Mittleren Ring zufällig Zeugen des Angriffs wurden, gingen sofort dazwischen und halfen dem Taxifahrer, der sich gegen den Angriff weiter zu wehren versuchte. Sie verständigten den Polizeinotruf. Mehrere Streifen rückten zu der Kreuzung in Schwabing aus.

Auch in Handschellen randaliert der Münchner weiter

Als der 26-Jährige die Beamten sah, richteten sich seine Aggressionen sofort gegen sie. Die Streife überwältigte den Münchner und legte ihm Handschellen an. Trotzdem beschimpfte der Mann die Polizisten, pöbelte sie an, beleidigte sie und versuchte, auf sie loszugehen. Die Beamten brachten den Mann zur Polizeiinspektion 13 in Schwabing in der Johann-Fichte-Straße. Am Ziel angekommen, hatte sich der 26-Jährige noch immer nicht beruhigt. Er weigerte sich, seine Personalien zu nennen.

Die Tür der Haftzelle klemmt, die Feuerwehr muss helfen

Er wurde in eine der Haftzellen in der PI gesperrt. Dort randalierte der Mann weiter. Er schlug so massiv gegen die Zellentür, dass sie sich nicht mehr öffnen ließ. Die Feuerwehr rückte an und half dabei, den Schließmechanismus wieder funktionsfähig zu machen.

Da der Mann in der Zelle eine enorme Fahne hatte, sollte er einen Alkoholtest machen. Doch den verweigerte er. Zur Gerichtsmedizin für eine Blutprobe wollte er auch nicht mitkommen. "Er musste schließlich dazu gezwungen werden", sagte der Polizeisprecher. Erst gegen Morgen beruhigte sich der Münchner langsam.

Randalierer ist bereits polizeibekannt

Der Mann ist bereits aktenkundig bei der Polizei und war auch schon samt Fingerabdrücken und Fotos erkennungsdienstlich erfasst worden. Gegen ihn wurde schon früher wegen Gewaltdelikten und auch einmal wegen eines Drogendeliktes ermittelt.

Der 26-Jährige kann sich auf weiteren juristischen Ärger einrichten: Gegen ihn werden nun unter anderem Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr geführt.

Taxifahrer verletzt, Mercedes beschädigt

Der 49 Jahre alte Taxifahrer erlitt bei den Angriffen seines tobsüchtigen Fahrgastes nach Polizeiangaben leichte Verletzungen. An seinem Taxi entstand durch den Zusammenstoß mit dem Verkehrszeichen zudem ein Sachschaden in Höhe von mehreren Tausend Euro. Dafür wird der 26-jährige Fahrgast auch aufkommen müssen.

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