Hoher Besuch im Berufsbildungswerk
Die Bezirksräte der SPD besuchten das Berufsbildungswerk für Gehörlose und Menschen mit Gehörschädigungen.
Bogenhausen - Gehörlosen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen, dieser anspruchsvollen Aufgabe hat sich das Berufsbildungswerk München (BBW) verschrieben.
Die Einrichtung in Johanneskirchen wird vom Bezirk Oberbayern getragen. Deshalb informierte sich die SPD-Bezirkstagsfraktion am 20. Februar vor Ort über die Arbeit des BBW.
Gesprächspartner waren Einrichtungsleiterin Ursula Haberkorn, Schulleiter Michael Haas, Ausbildungsleiter Peter Hausner und Verwaltungsleiter Ralf Steinwand.
Wie Haberkorn erläuterte, werden im BBW aktuell rund 140 junge Menschen ausgebildet. Es handelt sich um Gehörlose und Menschen mit Gehörschädigungen.
Sie werden von der Bundesagentur für Arbeit aufgrund ihres hohen Förderbedarfs dem BBW zugeteilt.
Die Einrichtung bereitet die jungen Leute dann auf die Arbeit in normalen Firmen vor.
Hier ist das BBW bestens vernetzt: Laut Haberkorn unterhält es Kontakte zu über 200 Betrieben.
Das BBW bietet 27 Ausbildungsberufe an. Handwerk und Hauswirtschaft sind darunter ebenso vertreten wie kaufmännische Berufe. Die jungen Menschen werden an konkreten Kundenaufträgen geschult, um sie frühzeitig für das Arbeitsleben fit zu machen.
Mit Erfolg - die Übertrittsquote auf den ersten Arbeitsmarkt liegt bei immerhin 65 Prozent.
Haberkorn wies aber auch auf Herausforderungen hin, die etwa im Bereich Pflege bestehen. Zwar wird das BBW bald auch eine Ausbildung zum Fachpraktiker für soziale Dienstleistungen anbieten. Die eigentlichen Sozialberufe sind in Bayern jedoch eine Angelegenheit der Berufsfachschulen.
Gerhard Wimmer, Vorsitzender der SPD-Bezirkstagsfraktion, sieht in diesem Bereich Handlungsbedarf: "Der bayerische Gesetzgeber muss die Berufsbildungswerke endlich auch für soziale Berufe öffnen, wie es in anderen Bundesländern schon längst der Fall ist. Das wäre ein wichtiger Schritt zu mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen."
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