Hofstatt – so sieht's aus im Einkaufstempel
Altstadt – Nicht einmal mehr eine Woche, dann eröffnet nach sieben Jahren Planungs- und Bauzeit die Hofstatt. „Stadtbaurätin Elisabeth Merk hat damals gesagt, dass der unbestreitbare Verlust vom Auszug der SZ und der AZ auch Chancen bietet – und ich bin so frei zu sagen, dass wir unsere Chancen genutzt haben“, sagt Gerd Hille, Vorsitzender der Geschäftsführung der LBBW Immobilien.
Ein Auf und Ab waren diese sieben Jahre, zwischenzeitlich schien es, als bliebe die LBBW auf der Hofstatt sitzen, als Ladenhüter war sie verschrien – jetzt sind alle 69 Luxus-Appartements vermietet, der Einzelhandel „quasi“ vollvermietet. Auf die Mieter ist man besonders stolz: Vor Abercrombie & Fitch standen die Teenies noch Monate nach Eröffnung Ende letzten Jahres Schlange, Tochterfirma „Hollister“ droht jetzt zur ihrer Eröffnung auch schon mit der Platzierung halbnackter Adabeis.
„Viele Marken haben hier ihren Erst-Auftritt in Deutschland oder einen Flagship-Store, der in Europa seinesgleichen sucht“, sagt Hille. Adidas, Lambert, HE bei Mango, Tom Tailor, Codello, Calzedonia etwa. Kleider und Schuhe, Einrichtung und Schmuck. Im Untergeschoss versorgen ein Denn’s Biomarkt und ein D&M Drogeriemarkt den täglichen Bedarf des Hackenviertels.
Neben den Geschäften siedelt sich auch Gastronomie in der Hofstatt an: Eine Filiale der belgischen Brotbäcker „Le Copain“, eine Tagesbar namens „Cole & Porter“ aus dem Hause „Dean and David“, und das „OhJulia,“ idyllisch im Innenhof gelegen, an dem Großgastronom Marc Übelherr (Zoozie’z, Gast, Ocui) noch Tag und Nacht werkeln lässt – ein italienisches Konzept will er dort verwirklichen.
Die LBBW, die in München auch die Stachus Passagen und das Opern-Palais realisiert hat, macht sich jetzt auf der Suche nach einem Käufer für die Hofstatt. Den Münchnern wird sie am Mittwochnachmittag übergeben: Mitsamt Latin-Percussion-Band und Jochen-Schweizer-Ballett-Kletterei am Gebäude vor dem feierlichen Banddurchschneiden, auch Stadtbaurätin Merk spricht ein paar Worte.
Ab Mittwoch bleibt die dynamisch geschwungene, verspiegelte Shoppingwelt Tag und Nacht begehbar – etwas immerhin, dass zu Zeitungszeiten nicht möglich war.