Hofbräu wächst und baut aus

RIEM Der Durst der Münchner auf Hofbräu-Bier ist offenbar nicht zu stillen. Deshalb muss die Brauerei jetzt erweitert werden.
Als das Staatliche Hofbräuhaus 1988 von der Inneren Wiener Straße nach Riem zog, war der Neubau eine der modernsten Brauereien in Europa. Doch die Kapazität von 200000 Hektolitern reichte bald nicht mehr aus. Die Brauerei ist kontinuierlich gewachsen – und Hofbräu importiert sein Bier inzwischen in über 30 Länder.
Im vergangenen Jahr knackte Hofbräu mit 310000 Hektoliter Bier den eigenen Rekord in der 400-jährigen Geschichte.
Heuer wurde bereits der Drucktankkeller vollständig umgebaut und erweitert, um der Biernachfrage gerecht zu werden. Doch auf die Brauerei kommen noch einige Erweiterungsmaßnahmen zu, vor allem in der Logistik.
Die Umbaumaßnahmen sollen 8,7 Millionen Euro kosten. Die reine Bauzeit beträgt ein Jahr; im Herbst 2014 soll die Brauerei logistisch perfekt umgebaut sein.
- Lastwagen sollen bald nicht mehr drinnen, sondern draußen beladen werden. Dafür werden eine neue Ladestraße geschaffen, der Grünstreifen asphaltiert und ein riesiges Beladevordach gebaut: fünf 16 Meter hohe Stahl- Säulen tragen eine feine Dachhängung mit knapp 800 Quadratmeter Fläche.
- Hinter der Einfahrt zur Ladestraße wird ein etwa 2500 Quadratmeter großer Bereich für die Leergutannahme überdacht. Um noch mehr Lagerkapazitäten zu schaffen, wird die bisherige Ladehalle um etwa 800 Quadratmeter erweitert.
- Um Platz zu schaffen, muss Hofbräu 30 Bäume umpflanzen. Das allein kostet schon 30000 Euro. Aber es lohnt sich: Die Lagerkapazität steigt um 80 Prozent, und die Feinstaubbelastung soll spürbar sinken.
- Die neue Logistikzentrale wird an die Beladestation für Lastwagen angeschlossen. Noch wird hier an kaputten LKW geschraubt. Jetzt soll die Werkstatt zu Büros umgebaut werden. Bei so viel Veränderung muss auch der Verkehr um das Gebäude neu geregelt werden: Die Ausfahrt für die Lastwagen wird umgeleitet und führt hinter den Logistikbüros zur neuen Pforte.
- Die jetzige Pforte wird vorverlegt, die Mitarbeiter-Parkplätze rücken nach draußen. Dadurch entsteht eine neue Bierliebhaber-Oase für Mitarbeiter und Besucher: Zwischen neuer und alter Pforte wird ein Hopfengarten angepflanzt und ein Brunnen gebaut. Der wird leider kein Bier, sondern Wasser für die neue Sprinkleranlage spucken.