Hochschule feiert Richtfest

Maxvorstadt - Gerade noch rechtzeitig wurden an der Lothstraße 17 die bunten Zierbänder um die Richtkrone gewunden: So konnte Michael Kortstock, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften, noch offiziell in Amt und Würden seine Grußworte zum Richtfest der Fakultät 12 für Design sprechen.
Am 30. September endet seine Amtszeit. Da sei es nachgesehen, dass der Glasneubau, der vor dem alten Zeughaus entsteht, und einmal als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum dienen wird, noch kein Dach hat.
Es ist also eher ein Herricht-Fest, das gestern gefeiert wird. Der Großteil der Lehr- und Forschungsräume wird sich ohnehin im historischen Altbau befinden. Der soll zwar in seiner Substanz erhalten bleiben, der Ziegelbau gehört in das Ensemble.
Allerdings wurden einige später hinzugefügte Elemente im Zuge der Sanierung wieder entfernt, die Räume sind so mehr miteinander verbunden.
Kortstock erinnert sich: „Als ich früher als Lehrender hier tätig war, habe ich zwar immer viel Potenzial in dem Gebäude gesehen. Aber ausgekannt hab ich mich nie, alles war so verwinkelt.“ Die Schadstoffe, die im 20. Jahrhundert hier verbaut worden sind, sind inzwischen entsorgt worden.
Außerdem haben die Bauarbeiter Fundamente teilweise über zwei Meter abgesenkt und viele Niveausprünge und Höhenversätze angeglichen – der Barrierefreiheit wegen. Von der Lothstraße aus gesehen rückwärtig entsteht der dreifach verglaste Pavillon mit 865 Quadratmetern Nutzfläche.
Ingesamt stehen der Fakultät dann 6052 Quadratmeter für Lehre und Forschung zur Verfügung. Auf lange Sicht, so hofft der scheidende Präsident, werden auch die Fakultäten für Architektur, Bauingenieurwesen und Geoinformation hier Nutznießer sein.
Und kündigt dem Staatlichen Bauamt zugleich an, ein wachsames Auge auf die Fertigstellung zu haben. Die ist für Februar 2018 angesetzt, also zum Start des Sommersemesters.
Knapp 48 Millionen Euro sind für das Sanierungsprojekt veranschlagt. Mit Nebenkosten werde es wohl eher auf die 50 Millionen zugehen, rechnet der Staatssekretär des Innerenministeriums Gerhard Eck (CSU).
Der 140 Meter lange und 48 Meter breite historische Bau diente bis 1873 als Zeughaus der Armee, wurde später als Museum und von der Landespolizei genutzt und im Zweiten Weltkrieg fast vollständig ausgebombt. Zuletzt war hier die Technische Universität (TU) zuhause.