"Hilfe, mein Mailkonto wurde geknackt!"

Manuela Clarin, Tochter des Schauspielers Hans Clarin, ist Opfer einer Internet-Attacke geworden. Hier erzählt sie die Geschichte.
Timo Lokoschat |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Ich warte auf deine Antwort":  So sieht die Betrugsmail aus. Verräterisch sind...
AZ 2 "Ich warte auf deine Antwort": So sieht die Betrugsmail aus. Verräterisch sind...
...wie so oft die Tippfehler in der Signatur.
AZ 2 ...wie so oft die Tippfehler in der Signatur.

Manuela Clarin, Tochter des Schauspielers Hans Clarin, ist Opfer einer Internet-Attacke geworden. Hier erzählt sie die Geschichte.

Solln - Den ersten Kontakt mit der Polizei hat Manuela Clarin vor zwei Jahren, als ihr Kater Pompo verschwindet und nach zwei Wochen in der Waschküche von Nachbarn wieder auftaucht. Jetzt ist die Sollnerin erneut in der Polizeiinspektion 29 in der Drygalski-Allee vorstellig geworden. Dieses Mal wegen einer Straftat. Unbekannte haben ihren Mailaccount geknackt und 293 Nachrichten an alle Kontakte verschickt - mit dem Ziel, ihre Freunde und Bekannten abzuzocken.

„Ich wollte dich fragen, ob du mir 1500 Euro so schnell wie möglich leihen kannst“, hieß es darin. Erst durch den Artikel der Abendzeitung ist Manuela Clarin auf die Hacker-Attacke aufmerksam geworden.

Ihr Sohn rief sie an – und dutzende weitere Menschen; so viele, dass ihr Anrufbeantworter irgendwann den Geist aufgab.

Das war für die Tochter des 2005 verstorbenen Schauspielers Hans Clarin und Leiterin des Münchner Galerie Theaters in dem Moment das kleinste Problem. Viel schlimmer: Sie kam nicht mehr in ihr Mail-Postfach – und die Kriminellen verschickten weiter fleißig Mails „mit herzlichen Grüßen“ von Frau Clarin.

„Ich stand wie der Ochs vorm Berg, wusste nicht, was ich machen soll“, erzählt sie. „Ich bin froh, dass ich überhaupt einen Account habe, Mails verschicken kann und Anhänge öffnen – und dann passiert mir sowas.“

Dann hat sie plötzlich wieder Zugriff auf ihr Konto – und fühlt sich wie jemand, der einen Einbruch hinter sich hat, dessen Sachen durchwühlt wurden. „Ein wirklich unangenehmes Gefühl – auch wenn die Texte und Fotos rein beruflich waren.“

Sie ändert ihr Passwort und schreibt an alle Kontakte. Eine Warnung: „Schickt, um Gottes Willen, kein Geld an die gefälschte Adresse!“ Und eine Entschuldigung: „Mir tut das alles sehr, sehr leid!“

Manuela Clarin will sich eine neue Mailadresse zulegen. Der alten traut sie nicht mehr. Ihr Sohn hat ihr das schon lange gesagt. „Vielleicht sollte ich auf ihn hören.“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.