Hightech: Dieser Blitzer erwischt jeden Raser!
München - 714 Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit, 655 wegen Rotlichtverstößen, davon 319 mit Personenschäden. Insgesamt 469 Verletzte, davon 38 Schwerverletzte und zwei Tote. Das ist die Polizei-Bilanz der Geschwindigkeits- und Rotlichtvergehen allein im Jahr 2012. Und die Zahlen steigen im Vergleich zu den Vorjahren.
Grund genug für die Polizei, bei der Verkehrsüberwachung aufzurüsten. Am 25. September – exakt um Mitternacht – geht in München erfassen – und zwar gleichzeitig.
Schon im Juli 2012 wurde der „PoliScan F1 red and speed“, so der Herstellername, an der Kreuzung Moosacher- und Lerchenauer Straße aufgestellt. Seit November 2012 lief der Testbetrieb. Der Blitzer arbeitete zwar, die festgestellten Verstöße wurden aber nicht geahndet. Ab Mittwoch wird es jetzt ernst für Raser und Rotlicht-Sünder.
Das Gerät arbeitet mit einem vollautomatischen Laser-System und kann seine Umgebung rundherum erfassen. Der Überwachungsbereich wird viele Male in der Sekunde mit Lichtimpulsen gescannt. Dabei können auch mehrere Fahrzeuge auf einmal aufgenommen und Verstöße einzelnen Fahrzeugen zugeordnet werden. So entsteht ein exaktes Bild der Verkehrssituation – und zwar in hochauflösender, digitaler Qualität. Letzteres dürfte in Zukunft auch bei der Ermittlung der Verkehrssünder hilfreich sein. Die Auswertung der Daten funktioniert auf dem traditionellen Weg, wie bei altgedienten Blitzern.
Das Bayerische Innenministerium hat die Münchner Polizei mit diesem Testprojekt beauftragt. Nach dem ausführlichen Testlauf und einem weiteren Jahr Echtbetrieb bekommt das Ministerium einen Erfahrungsbericht der Münchner Polizei. Dann wird dort entschieden, ob die Blitzer in ganz Bayern eingesetzt werden.
Eigentlich sollte die Anlage schon im Frühjahr in Betrieb genommen werden. Ende April, kurz vor Abschluss des Testbetriebs, fuhr eine Autofahrerin bei einem Unfall jedoch mit einer solchen Wucht gegen den High-Tech-Blitzer, dass dieser bloß noch Schrott war.
- Themen:
- Polizei