Hier wohnte...

Einen Koffer - mehr durften Menschen jüdischer Abstammung nicht mitnehmen. Eine Aktion im Viertel erinnert jetzt an die schlimmen Folgen der Nazi-Zeit.
von  Sarah Still
In der Volkartstraße 40 wird mit den Koffern unter anderen an Cäcilie, Hermann, Philipp und Werner Veit und die Schwestern Maria Aub und Hedwig Mayer erinnert. Sie lebten in dem Haus.
In der Volkartstraße 40 wird mit den Koffern unter anderen an Cäcilie, Hermann, Philipp und Werner Veit und die Schwestern Maria Aub und Hedwig Mayer erinnert. Sie lebten in dem Haus. © Wolfram P. Kastner/frei

Neuhausen - Sie hießen Rosa Martha Nast, Hilde Nannette Nast, Irma Pelz, Milli Wolff und Ernst Schottländer. Sie waren verheiratet, hatten Kinder und sie alle lebten im Viertel.

Bis sie von den Nationalsozialisten aus ihren Wohnungen verschleppt, in ein Konzentrationslager gebracht und ermordet wurden.

In diesem Jahr jährt sich am 9. November die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Grund genug, auch im Viertel an all jene Menschen zu erinnern, die hier mit ihren Familien lebten und die sterben mussten, weil sie jüdischer Abstammung waren.

An fünf Stellen im Viertel werden ab Mittwoch, 26. Juni, und bis Ende November weiße Koffer stehen. Die Koffer sollen daran erinnern, dass das Leben der Menschen nur auf einen Koffer reduziert wurde.

Die Koffer mit Informationstafeln werden vor folgenden Häusern stehen:
* Ruffinistraße 23
* Frundsbergstraße 8
* Dachauer Straße 187
* Rotkreuzplatz 2
* Volkartstraße 40

Am Mittwoch,26. Juni, 20 Uhr, wird das Erinnerungsprojekt im Neuhauser Trafo, in der Nymphenburger Straße 171, im Raum 306, eröffnet. Ernst Grube, Überlebender des Konzentrationslagers Theresienstadt, wird über sein Leben sprechen.

Anschließend ist ein Rundgang zu den weißen Koffern geplant.  

 

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