Hier wird ein Radweg zum Komposthaufen!

Das Baureferat bereitet sich auf den Radl-Winter vor. Dabei gäbe es im Herbst schon genug Arbeit - wie an der Prinzregentenstraße. Eine Polemik.
Lehel - Nach Beschwerden der rot-grünen Stadtratsmehrheit hat das Baureferat angekündigt, auch die Radwege verstärkt von Schnee und Eis zu befreien - wenn auch erst im übernächsten Winter.
Dabei zeigt die Erfahrung vieler Münchner Radler: Es würde schon helfen, das Räumgut - sei es Schnee, Laub oder Splitt - nicht einfach von Gehweg oder Straße lediglich und ausschließlich auf dem Radweg zwischenzulagern.
Dass dies gängige Praxis ist, zeigt sich zum Beispiel an der Prinzregentenstraße.
Fein säuberlich ist das Laub auf beiden Seiten der Prinzregentenstraße zwischen Altstadtring und Isar zusammengerecht worden - Gehwege und Seitenstreifen sind frei vom Braun.
Seit Tagen liegen die Blätter auf dem Radweg - und nur da. Was der einsetzende Nieselregen nicht schafft, bekommt in Kürze wohl die Vorort-Kompostierung hin: den Radweg beidseitig in eine Rutschbahn zu verwandeln.
Für den Münchner Radfahrer ist das nichts Ungewöhnliches - im Winter hat er es auf den Radwegen mit Schneebergen, im Frühling mit Splitthaufen und im Herbst mit Laubbahnen zu tun. Wohlgemerkt nicht mit Schnee, Splitt oder Laub, die auf natürlichem Wege ihren Weg auf dem Radweg gefunden haben.
Sondern sie wurden fein säuberlich durch Mitarbeiter des Baureferats dort deponiert - weil man gerade eh nicht wusste, wohin damit, irgendwann mal der Kollege kommt und das Zeug abholt oder weil freie Fahrt für die Autofahrer und die komplette Räumung des 3,80-Meter-Trottoirs erst mal wichtiger waren.
Dabei sieht der vernunftbegabte Münchner Radfahrer (ja, den gibt's) ja durchaus ein, dass das Zeug irgendwo hin muss.
Von mir aus könnte man es auch je zu einem Drittel auf die Verkehrsteilnehmer aufteilen - dass Laub, Schnee und Splitt zumindest für einen geraumen (oder geräumten?) Zeitraum ausschließlich auf Radwegen zusammengeschoben wird, mag zwar gängige Praxis des Baureferats sein, ist aber eigentlich nicht hinnehmbar.
Zumindest das Schneeräumen will Baureferentin Rosemarie Hingerl nun intensivieren - bestimmte Routen sollen häufiger geräumt werden.
Vielleicht kann dabei ja auch die Räumpraxis - nur rauf mit dem Zeug auf die Radwege! - für das gesamte Jahr überdacht werden. Und bitte nicht erst 2014/2015, wie das Baureferat jetzt angekündigt hat.