Hier war früher ein Pferdestall...

Die alten Stallungen in Nymphenburg sind umgebaut, die neuen Werkstätten fertig. Hinter den Kulissen restaurieren Künstler das Inventar der Könige.  
Simon Treppmann |
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48 Mitarbeiter werkeln jetzt in den neuen Restaurationswerkstätten in Schloss Nymphenburg. Die alten Stallungen wurden für drei Millionen Euro umgebaut.
Gregor Feindt 17 48 Mitarbeiter werkeln jetzt in den neuen Restaurationswerkstätten in Schloss Nymphenburg. Die alten Stallungen wurden für drei Millionen Euro umgebaut.
Vergolder, Maler oder Gürtler...
Gregor Feindt 17 Vergolder, Maler oder Gürtler...
... gewerkelt wird hier am Nachlass der Könige der bayerischen Schlösser.
Gregor Feindt 17 ... gewerkelt wird hier am Nachlass der Könige der bayerischen Schlösser.
Liebe zum Detail: Ingrid Thom bearbeitet einen bunten Pfauenthron aus dem Schloss Herrenchiemsee.
Gregor Feindt 17 Liebe zum Detail: Ingrid Thom bearbeitet einen bunten Pfauenthron aus dem Schloss Herrenchiemsee.
Künstlerin Manuela Frankenstein restauriert ein altes Gemälde.
Gregor Feindt 17 Künstlerin Manuela Frankenstein restauriert ein altes Gemälde.
Hier wird Blattgold in Blättern verarbeitet. Heraus kommt...
Gregor Feindt 17 Hier wird Blattgold in Blättern verarbeitet. Heraus kommt...
... zum Beispiel eine neue Rahmenkante für den Spiegel.
Gregor Feindt 17 ... zum Beispiel eine neue Rahmenkante für den Spiegel.
Hauchdünn liegt hier das Gold bereit.
Gregor Feindt 17 Hauchdünn liegt hier das Gold bereit.
Viel Arbeit...
Gregor Feindt 17 Viel Arbeit...
... wartet in dem neuen Restaurationszentrum in Nymphenburg auf die Handwerker und Künstler.
Gregor Feindt 17 ... wartet in dem neuen Restaurationszentrum in Nymphenburg auf die Handwerker und Künstler.
Die Werkstatt im Nymphenburger Schloss ist zum zentralen Treffpunkt für die Restauratoren geworden.
Gregor Feindt 17 Die Werkstatt im Nymphenburger Schloss ist zum zentralen Treffpunkt für die Restauratoren geworden.
Ein Stück Geschichte...
Gregor Feindt 17 Ein Stück Geschichte...
... wie hier in den alten Pferdeboxen aus dem 19. Jahrhundert...
Gregor Feindt 17 ... wie hier in den alten Pferdeboxen aus dem 19. Jahrhundert...
... verbindet sich mit den Farben von heute.
Gregor Feindt 17 ... verbindet sich mit den Farben von heute.
Inga Pelludat bei der Arbeit
Gregor Feindt 17 Inga Pelludat bei der Arbeit
Auch Sonja Seidl engagiert sich.
Gregor Feindt 17 Auch Sonja Seidl engagiert sich.
Hier darf es gerne prunkvoll sein.
Gregor Feindt 17 Hier darf es gerne prunkvoll sein.

Die alten Stallungen in Nymphenburg sind umgebaut, die neuen Werkstätten fertig. Hinter den Kulissen restaurieren Künstler das Inventar der Könige.  

Nymphenburg - Wo es früher nach Mist und Pferden gerochen hat, wird jetzt fleißig gewerkelt, vergoldet und gesäubert: Nach vier Jahren Bautätigkeit und Investitionen von drei Millionen Euro haben die Restauratoren im Schloss Nymphenburg die neuen Werkstätten in den ehemaligen Stallungen bezogen.

„Viele Handwerks- und Fachbereiche sind jetzt an einem Ort gebündelt, so dass der Austausch untereinander wesentlich leichter ist“, erklärt Katrin Janis, Leiterin des Restaurierungszentrum bei der Eröffnung.

Im alten „Poststallbau“ auf der Schlossanlage, auf der einst die bayerische Kurfürsten ihre Stallungen hatten, verschönern 48 Mitarbeiter nun das Inventar der bayerischen Schlösser. Sie säubern Skulpturen, vergolden Bilderrahmen oder geben alten Gemälden ihre Originalfarbe zurück.

Unter den Werkstücken: ein Pfauenthron von Herrenchiemsee, ein Balkongitter des Neuen Schlosses Schleißheim, alte Tür- und Fensterrahmen.

Beim Blick durch die ehemaligen Stallungen erkennt man noch die alten Pferdeboxen aus dem 19. Jahrhundert. Sie sind genauso erhalten wie die Bausubstanz des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes.

Die neue Werkstätte ist hell und mit viel Holz gebaut. Statt nach Pferdeäpfeln riecht’s nach Lösungsmitteln.

Als Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger hauchdünnes Blattgold zwischen seinen Handflächen zerreibt, mag man schon „Steuerverschwendung“ rufen. An den Goldplatten liegt’s aber nicht – sie sind nur einsechstausendstel Millimeter dünn und kosten nur einen Euro pro Blatt.

Vergolderin Sabine Palffy sagt: „Nicht die Materialkosten machen die Restaurierungsarbeiten so teuer, sondern die Arbeitszeit.“

Fast 15 Arbeitsschritte sind nötig, damit ein Bilderrahmen wieder so aussieht wie früher – und insgesamt gern drei Wochen Arbeit.

Für die Instandsetzung eines Balkongitters aus Schleißheim benötigt der Restaurator sogar rund vier Monate.

Das Handwerk lohnt sich: Fünf Millionen Besucher kommen jedes Jahr, um die bayerischen Schlösser und Burgen zu bewundern – das aufgehübschte Inventar inklusive.

 

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