Hier schrottet Seppi Schmid seine Seifenkiste
Mit dem kleinen Sohn auf dem Schoß: Der OB-Kandidat Seppi Schmid fliegt beim Seifenkistenrennen am Jacobifest schon im Probelauf aus dem Rennen.
München - Einmal ein schneidiger Rennfahrer sein, einmal unter dem Jubel der Zuschauer und im Sieges-Rausch als erster über die Ziellinie sausen. Sowas wie eine Kostprobe auf die OB-Wahl im nächsten Jahr.
Und dann hat’s Josef „Seppi“ Schmid gestern beim Seifenkistenrennen auf dem Gebsattelberg schmerzlich derbröselt: Kurz vor dem Ziel stürzte der Wagen um. Mit Schürfwunden und Prellungen stieg er mit seinem weinenden Sohn aus der demolierten CSU-Kiste aus.
Politiker haben nicht gerne ein Rad ab, aber in diesem Fall war es so – wenigstens bei Seppis Seifenkiste. „Es war eine Riesengaudi für uns“, erzählt Josef Schmid. Anfangs.
63 Fahrer gingen an den Start des 8. Seifenkistenrennens um den „Großen Preis der Vorstadt Au“, das der BA organisiert. 30 Stundenkilometer bekommen die tollkühnen Fahrer in ihren selbstgebauten ulkigen Kisten schon drauf.
Josef Schmid, der OB-Kandidat der CSU, war das erste Mal dabei. Er nahm seinen Sohn Leonhart (6) mit in die enge Seifenkiste. „Das fand ich sehr leichtsinnig“, befand ein Rennkonkurrent. Doch beim ersten Seifenkistenstart seines Lebens flog er schon im Probelauf aus dem Rennen.
„Auf der ersten Hälfte ging es noch sehr gut“, erzählt Schmid. Dann geht es in die langgezogene Kurve. „Im Zieleinlauf bin ich aus der Spur gekommen.“ Zweimal versuchte er gegenzulenken. Doch mit dem Sohn auf dem Schoß war das nicht so einfach.
„Dann fuhr die Kiste plötzlich nur noch auf zwei Rädern und quer über die Bahn“, beobachtete ein Zuschauer. Da riss hinten rechts ein Rad ab, und die Kiste schlug um. „Ich dachte nur, ich halte meinen Sohn, damit ihm nichts passiert.“
Dann rutschten sie mit den Armen auf dem Asphalt ins Ziel: Der Bub hat Schürfwunden an Arm und Nase und einen kräftigen Schock. Der Papa hat neben Schürfwunden auch Prellungen. Sanitäter haben sie gleich verarztet.
Seppis Rennkonkurrent musste scharf bremsen. Der ist übrigens aus der FDP: „Kollision statt Koalition“, scherzte da der Rennsprecher. „Der Wagen ist hin“, stellte Andreas Miksch fest: Der gewichtige CSU-Chef vor Ort musste alle CSU-Starts absagen.
„Mein Sohn war geschockt und hat geweint“, erzählt Schmid. Und was für einen Schluss zieht er aus der Karambolage: „Mein Fehler war, dass ich zu weit nach links abgekommen bin. Ich werde künftig mehr in der Mitte bleiben.“
Also doch ein Omen für die OB-Wahl?
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