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In Schwabing gibt's jetzt einen Ort, an dem man jederzeit kostenlos Bücher bekommt - und seine eigenen verschenken kann.
Schwabing - Vor dem Nordbad steht seit kurzem eine Glasvitrine, an der für ganz viele Passanten kein Vorbeikommen ist: Mit neugierigem Blick bleiben sie stehen und staunen über die prall gefüllten Bücherreihen, die hinter dem Glas aufgestellt sind. Und es dauert nicht lange, bis einer die Glastüre aufschiebt, ein Buch herausgreift und nach Hause mitnimmt. Zahlen muss er dafür nicht. Denn das ist die Idee des "offenen Bücherschranks".
Jeder, der Bücher übrig hat und sie verschenken will, kann sie herbringen. Jeder, der ein passendes Buch in der Vitrine findet und lesen will, kann es mitnehmen. Und vielleicht stellt er beim nächsten Vorbeikommen auch selbst eines rein.
Ob das klappen kann? Die volle Vitrine - die bis zu 250 Bücher fasst - gibt dem Konzept auf jeden Fall recht: Am letzten Dezember-Wochenende standen die Bücher dicht an dich in den Regalen. Darunter der Ratgeber-Klassiker "Simplify your life" von Werner Tiki Küstenmacher und Lothar Seiwert. Daniel Kehlmanns Romanerfolg "Vermessung der Welt". Oder Konsaliks "Heiß wie der Steppenwind". Viele Ausgaben sind in bester Verfassung, andere wirken abgegriffen. Das kann natürlich auch besonders für das jeweilige Buch sprechen.
"Lesen, Tauschen, Diskutieren", lautet das Motto.Gekämpft dafür hat der Bezirksausschuss Schwabing-West schon eine ganze Weile. Erst mussten Bedenken aus dem Weggeräumt werden und der Denkmalschutz zustimmen. Seit Mitte Dezember erfüllt nun der Bücherschrank seinen Zweck.
Am besten zu erreichen ist der Bücherschrank an der Haltestelle Nordbad mit den Trambahnen 12 oder 27 und den Buslinien 53 oder 144.