Hier ist es zu laut!
Entlade- und Reinigungslärm frühmorgens, Umbaukrach am Sonntag - ein Anwohner der St.-Cajetan-Straße fragt: "Muss das denn sein?"
Ramersdorf/Perlach - Viele Menschen wohnen im Bereich Balan-/St.-Cajetan-Straße in Ramersdorf-Perlach, nahe eines Nudelwerks und eines gut frequentierten Einkaufsmarkts. Wie laut es dort ist, spürten die Anwohner nicht nur während der sommerlichen Hitzeperiode und nachts geöffnetem Fenster überdeutlich.
Im Fünf-Minuten-Abstand rattern die Güterzüge vorbei, im Nudelwerk wird Hartweizen aus den Tanklastern geklopft. "Geliefert wird weit vor 6 Uhr. Manche Fahrer hauen bis zu 200 Mal pro Entladung auf dem Laster herum. Das wiederholt sich alle eineinhalb Stunden, den ganzen Tag lang", klagt ein Anwohner. Der Einkaufsmarkt aktiviere die Kehrmaschine um 6 oder 21 Uhr und räume zwischen 5.45 und 7 Uhr Schnee. Die Rolltreppe habe man mit Hilfe von Kränen nachts ausgewechselt, das Vordach um 4.45 Uhr abgerissen. Und auch das sonntägliche Fensterputzen störe, denn zum Fahrlärm der Hebebühne komme bei jeder Bewegung ein Warnpiepsen hinzu.
"Wie kann es sein, dass wir laut Hausordnung Ruhezeiten einhalten müssen, die Gewerbebetriebe aber machen dürfen, was sie wollen?" fragt der Anwohner. Fast jede S-Bahnstrecke werde in Lärmschutzwände gepackt, der unglaublich laute Güterverkehr hingegen ohne jeden Schutz nachts mitten durch München abgewickelt.
Weil viele Menschen betroffen sind, will der der Bezirksausschuss die Stadt jetzt Lärm messen und Verursacher aufspüren lassen. Erledigt hat sich 2014 wohl der Hartweizen-Entladekrach, denn das Nudelwerk zieht weg ins Umland.
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