Hier gibt’s bald Öko-Wärme

Nach Öko-Strom folgt jetzt Tiefen-Wärme: Gestern haben die Stadtwerke eine weitere Geothermie-Anlage in Betrieb genommen.
Carolin Fröhlich |
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Gräbt sich jetzt Tag und Nacht in die Tiefe: der riesige Bohrmeißel.
Carolin Fröhlich 2 Gräbt sich jetzt Tag und Nacht in die Tiefe: der riesige Bohrmeißel.
Knapp zwei Kilometer tief soll der 52 Meter hohe Bohrturm der Geothermie-Anlage graben.
Carolin Fröhlich 2 Knapp zwei Kilometer tief soll der 52 Meter hohe Bohrturm der Geothermie-Anlage graben.

Freiham - Viele Häuser überragt der 52 Meter Hohe Bohrturm an der Clarita-Bernhard-Straße im Münchner Westen noch nicht. Der dort gelegene Stadtteil Freiham nimmt baulich ja erst noch Gestalt an. Doch eins steht seit seiner Planung fest: Freiham soll sehr ökologisch werden. Aus diesen Gründen entschied sich der Stadtrat bei der Wärmeversorgung der Anwohner für eine Geothermie-Anlage als Hauptenergieträger, die gestern in Betrieb genommen wurde. Insgesamt sollen durch die Gewinnung von natürlicher Wärme bis zu 22 500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.

Nach Riem und Sauerlach ist es die dritte Geothermie-Anlage der Stadtwerke. Damit ist ein weiterer Schritt hin zur Fernwärme-Vision der Münchner Stadtwerke getan. Bis 2040 soll die in München gewonnene Fernwärme aus 100 Prozent regenerativen Energien kommen. Und es geht weiter: Die Planung einer vierten Geothermie-Anlage läuft. Entstehen soll sie in der Schäftlarnstraße im Münchner Süden auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd. Voraussichtlicher Bohrbeginn: 2018.

Und so funktioniert’s: Bis zu 20 Meter pro Stunde gräbt sich der Bohrer in die Erde. Sein Ziel ist ein großes Heißwasservorkommen, das in einer Tiefe von 2000 (nördliche Stadtgrenze) bis 3000 Meter (südliche Stadtgrenze) vermutet wird. Das zwischen 80 und 100 Grad heiße Thermalwasser ließe sich optimal zum Heizen nutzen. Um an das wertvolle Wasser zu gelangen und es gleichzeitig zu recyceln bohren die Bauarbeiter an zwei Standorten. In einem geschlossenen Wasserkreislauf wird das Thermalwasser erst über eine Förderbohrung (Bohrplatz Süd) an die Oberfläche gepumpt und im Geothermie-Heizwerk aufbereitet, bevor es abgekühlt wieder über eine Injektionsbohrung (Bohrwerk Nord) zurückgeführt wird. „Alles ohne Eingriffe in das Ökosystem“, versichert SWM-Chef Stephan Schwarz.

Die Bohrarbeiten am südlichen Bauplatz werden drei Monate dauern, bevor die Bohranlage an den nördlichen Bohrplatz umzieht. Laut soll es nicht werden, so Uwe Schindler, Chef der Bohrfirma. Der genutzte Bohrer sei für den innerstädtischen Betrieb durch seinen integrierten Schallschutz besonders geeignet. 2016 soll es die Öko-Wärme in Freiham geben.

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