Heßstraße bald autofrei?

Der Bezirksausschuss will eine neue Radlstraße – und eine schnelle Route in Richtung Olympiapark.
von  Eva von Steinburg
Noch teilen sich Radfahrer und Autofahrer die Heßstraße.
Noch teilen sich Radfahrer und Autofahrer die Heßstraße. © Daniel von Loeper

Maxvorstadt - Für radelnde Berufspendler attraktiv? Simon Herzog hält sie jedenfalls für überfällig: eine schnelle Radverbindung von der Maxvorstadt zum Olympiapark. Der 33-Jährige ist CSU-Mitglied und arbeitet als Wissenschaftler an der TU.

Seine Idee: Die Heßstraße in der Maxvorstadt als Fahrradweg ausweisen. Wo die Heß- auf die dicke Schwere-Reiter-Straße trifft, eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke als Querung konzeptionieren und bauen. Seine Fahrradschnellstraße führt weiter über die Emma-Ihrer-Straße zum Rosa-Luxenburg-Platz – danach zweigt sie ab zur Brücke über die Ackermannstraße.

Als Alternativstrecke, ohne viele Ampeln, die den öffentlichen Nahverkehr, die Dachauer Straße und Infanteriestraße entlastet, preisen auch CSUler im Stadtrat den Schnellweg.

Unterstützung durch die CSU

Der radelnde Wissenschaftler Simon Herzog hat Politikern des Bezirksausschusses Maxvorstadt seine Idee bereits vorgestellt. Die örtliche CSU will ihn unterstützen: Sie stellt einen Antrag für die fortschrittliche Radlroute.

Das bringt die Grünen in der Maxvorstadt zum Schäumen: "Mich hat der Antrag überrascht. Dass die CSU jetzt den Radverkehr unterstützt. Solche 180-Grad-Wendungen kenne ich sonst nur von euren Oberen", schimpft die Grüne Martha Hipp. Denn: Den Grünen-Antrag vom letzten Dezember, das Radeln in der Maxvorstadt zu optimieren, lehnte die CSU noch geschlossen ab.

Im Stadtteil-Parlament gibt es eine heiße Diskussion um die Radl-Strecke in der Heßstraße: "Straße ganz für Autos sperren oder nicht?", ist die Frage. In seiner November-Sitzung stimmt der BA mehrheitlich für die Route im Teil Maxvorstadt (der Rest der Route fällt in die Verantwortung des Bezirks Neuhausen-Nymphenburg).

Martha Hipp lässt in den Antrag noch eine Forderung einflechten: den nach Verbesserung des gesamten Maxvorstädter Radwege-Netzes: "Über die Arcisstraße, die Augustenstraße und die Schellingstraße fahre ich jeden Tag mit dem Fahrrad. Wenn wir da nicht von einer schrecklichen Situation reden, weiß ich auch nicht." Übrigens: Am 6. Dezember stimmt der Stadtrat ab – über ein neues Radwegkonzept für München.

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