Hellabrunn: Dauerkartenbesitzer bemängeln unfaire Ticket-Vergabe

Der Ansturm auf die Eintrittskarten für den Tierpark Hellabrunn bleibt hoch. Viele Dauerkartenbesitzer gehen wegen des geringen Kontingents der "Null-Euro-Tickets" jedoch leer aus und sind verärgert.
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In den Tierpark Hellabrunn dürfen endlich wieder mehr Besucher.
imago/Future Image In den Tierpark Hellabrunn dürfen endlich wieder mehr Besucher.

Harlaching - 2.185. Mehr Besucher sind derzeit pro Tag nicht im Tierpark Hellabrunn erlaubt. Wegen des Coronavirus' gelten wie in so vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens auch hier strenge Sicherheits- und Hygieneregeln.

In der ersten Woche erlebte der Tierpark einen regelrechten Ansturm – trotz des schlechten Wetters und etlicher Einschränkungen wie zum Beispiel geschlossener Tierhäuser. Der Ansturm bleibt weiter hoch, doch nun macht sich auch erster Unmut unter den Besuchern breit. Vor allem Besitzer von Dauerkarten sind verärgert.

"Null-Euro-Tickets" bis Mitte Juni vergriffen

Der Grund: Das Kontingent für die sogenannten "Null-Euro-Tickets" ist schon bis zum 14. Juni ausgeschöpft – spätere Termine sind auf der Online-Ticket-Plattform "muenchenticket.de" noch nicht verfügbar. Während Dauerkartenbesitzer derzeit also keine Chance haben, in den Tierpark zu kommen (außer sie kaufen sich ein normales Ticket), sind die regulären Tages-Tickets weiterhin verfügbar. Lediglich der Feiertag am 21. Mai (Jesus Christus Himmelfahrt) ist bereits komplett ausgebucht, ansonsten gibt es noch für jeden Tag Karten.

"Enttäuschend", "ärgerlich", "ungerecht": Viele Tierpark-Besucher machen ihrem Ärger in den sozialen Netzwerken Luft. Einige würden nicht verstehen, weshalb es ein geringeres Kontingent für die "Null-Euro-Tickets" geben würde, da ja auch die Jahreskarten bezahlt wurden – nur eben im Voraus. Andere stellen sich auf die Seite des Tierparks und betonen die prekäre, finanzielle Lage, in der sich der Tierpark durch die achtwöchige Corona-Pause befindet.

Tierpark ist auf Besucher-Einnahmen angewiesen

Auch dem Tierpark ist das Problem bewusst, bereits in der vergangenen Wochenende veröffentlichte die Hellabrunn-Leitung eine Stellungnahme. "Vor dem Hintergrund der behördlich begrenzten Besucheranzahl soll möglichst vielen Zoofans die Chance gegeben werden, Hellabrunn in der kommenden Zeit besuchen zu können", sagt Tierpark-Direktor Rasem Baban. Ein durchaus schwieriges Unterfangen, denn aktuell gibt es rund 70.000 Jahreskarteninhaber. Eine Riesen-Diskrepanz zu den derzeit erlaubten 2.185 Besuchern pro Tag.

Das für viele Dauerkartenbesitzer zu niedrige Kontingent an "Null-Euro-Tickets" hat für den Tierpark natürlich auch rein wirtschaftliche Gründe: "Hellabrunn ist nach nahezu achtwöchiger Schließung dringend auf laufende Einnahmen angewiesen, um die täglichen Betriebskosten decken zu können, welche durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen derzeit sogar noch höher geworden sind. Zugleich erhält der Tierpark keine Soforthilfen aus den von Land und Bund aufgelegten Corona-Hilfsprogrammen", schreiben die Verantwortlichen in ihrem Statement.

Tierpark führt "Feierabend-Happy-Hour" ein

Doch für den Tierpark gibt es bei den "Null-Euro-Tickets" noch ein anderes Problem, denn viele der gebuchten Eintrittskarten wurden am entsprechenden Tag gar nicht eingelöst. Die Karte verfällt, für den Tierpark bedeutet das in der schwierigen Corona-Zeit einen Besucher weniger. Die Tierpark-Leitung bittet deshalb alle Besucher darum, die Null-Euro-Tickets mit Augenmaß, genauer Planung und nach realistischem Bedarf abzurufen".

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat der Tierpark die "Feierabend-Happy-Hour" für die "Null-Euro-Tickets" eingeführt. Sollten für den Folgetag noch freie Plätze verfügbar sein, haben Berechtigte des "Null-Euro-Tickets" spontan die Möglichkeit, ein solches zu ergattern. Diese "Happy Hour" wird täglich gegen 17 Uhr aktiviert, sofern noch Karten verfügbar sind!

Sollten weitere Corona-Lockerungen in Kraft treten, könnte sich die maximale Besucherzahl pro Tag möglicherweise wieder erhöhen. Dann könnte sich auch das Problem mit den Dauerkartenbesitzern von selbst lösen.

Lesen Sie auch: Tierpark Hellabrunn trauert um Orang-Utan-Weibchen Matra

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