Hauptbahnhof München: Falscher Polizist macht Drogenkontrolle - 1500 Euro weg

Ludwigsvorstadt – Dass Fake-Polizisten es am Telefon immer wieder schaffen, ihre Opfer um teils atemberaubende Geldsummen zu erleichtern, ist bekannt. Ganz offensichtlich gibt's aber noch dreistere Vertreter dieser "Zunft", die auch kein Problem damit haben, ihren Opfern in Uniform und in aller Öffentlichkeit unter die Augen zu treten. So geschehen am vergangenen Montagabend in einem Kaufhaus am Hauptbahnhof.
Dort, so berichtet die Polizei am Sonntag, hat sich ein als Polizist verkleideter Mann einer dreiköpfigen, betagten Reisegruppe aus Kuwait zu einer spontanen "Drogenkontrolle" in den Weg gestellt. Sogar einen gefälschten Dienstausweis hatte der Dieb dabei.
Täter ließ Geld unbemerkt verschwinden
Sein Wissen um die Kaufkraft arabischer Touristen täuschte den Mann nicht – ein 66-Jähriger hatte ein Kuvert mit 1.500 Euro in bar bei sich, die sich der "Beamte" unter den Nagel riss, daran roch und vorgab, das Geld rieche nach Kokain.
Nach der Durchsicht weiterer Habseligkeiten der drei Senioren gab er alles wieder zurück – bis auf das Bargeld. Das hatte er in einem unachtsamen Moment aus dem Kuvert gezogen und eingesteckt. Erst nachdem sich der Fake-Polizist aus dem Staub gemacht hatte, bemerkte der Kuwiti den Diebstahl und meldete ihn der echten Polizei. Die sucht jetzt nach dem Dieb, den die Opfer als ca. 40 Jahre alten, 1,80 Meter großen Europäer mit Glatze beschreiben.
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