Handtasche mit 800 Euro gefunden!

Eine Münchnerin vergisst ihre Tasche am Kiosk: Darin sind 800 Euro – ein Geschenk für ihre Enkelinnen. Dank ehrlicher Finder haben beide doch noch ihr Präsent.
Altstadt - Mehr als ihr halbes Leben verkauft Anna Cermak Zeitungen in ihrem Kiosk am Sendlinger Tor. Die 64-Jährige weiß deshalb genau, wie schwer heutzutage 800 Euro verdient sind. Deshalb war es für sie Ehrensache, das Geld dem Besitzer zurückzugeben.
Isabell S. (Name geändert) war im Weihnachtsstress. Bepackt mit Taschen und Tüten war sie am Freitagabend in der City unterwegs. „Ich hab mir am Kiosk Zigaretten gekauft“, erzählt die Rentnerin. Auf dem Heimweg fiel ihr auf, dass ihre schwarze Damenhandtasche verschwunden war. „Ich hab Panik bekommen“, sagt Isabell S. „normalerweise laufe ich nicht mit so viel Geld herum.“
Doch ein paar Tage vor Weihnachten ist eben alles anders. Sie wollte jeweils 400 Euro ihren beiden Enkeltöchtern schenken. „Eine Finanzspritze fürs Studium“, wie die stolze Großmutter erzählt. Doch erst mal war das Geld futsch. Isabell S. lief zurück zum Kiosk. Doch keine Spur von der Tasche. „Wir haben überall nachgesehen“, sagt Anna Cermak.
Kaum war Isabell S. weg, kam ein schlanker junger Mann zu ihr. Anna Cermak: „Der hat mir eine schwarze Tasche in die Hand gedrückt und gesagt, die habe jemand am Kiosk stehen lassen.“ Dann verschwand der Mann in Richtung U-Bahn. Name oder Telefonnummer hat er nicht hinterlassen.
Anna Cermak sah in die Damenhandtasche. „Ich dachte, die gehört bestimmt der Frau, die eben da war.“ Die 64-Jährige kramte in den Fächern, ob es einen Hinweis auf den Namen der Rentnerin gab. Dabei hielt sie plötzlich ein Briefkuvert in den Fingern. Anna Cermak: „Ich dachte, da steht eine Adresse drin. Tatsächlich waren es Geldscheine.“
Sofort rief die 64-Jährige, die regelmäßig ihrer Tochter Annemarie am Kiosk aushilft, die Polizei. In der Tasche lagen auch ein Wohnungsschlüssel sowie der Personalausweis mit der Adresse. Eine Streife der PI 11 machte sich auf den Weg. Die Polizisten brachten Isabell S. das Geld zurück.
„Die Kioskbesitzerin und der junge Mann haben mir Weihnachten gerettet“, sagt die 70-Jährige. „Schön, dass es noch ehrliche Menschen gibt.“