"Haltestellen und Radwege sind eine Katastrophe"
"Da hätte man anders planen müssen": Die neue Unterführung am Harras ist aus Sicht von Bewohnern nicht nur unpraktisch, sondern auch extrem gefährlich.
Sendling - Was ist nur los an der neuen Unterführung am Harras: Schon während der Umbauarbeiten gab es einen Eklat, weil Bürger nachts nicht schlafen konnten und sie immer durch den Presslufthammer von den Bauarbeiten an der Unterführung geweckt wurden.
Jetzt ist die Unterführung fast fertig, aber viele Sendlinger finden sie ziemlich unpraktisch. Hat sich der ganze Aufwand am Harras, das Bauen tags und nachts, etwa nicht gelohnt?
Vor allem die neue Busführung und die Radlwege unterhalb der Bahnschienen erzürnen Bewohner. Der Grund: Dadurch, dass die Bushaltestellen nach dem Umbau weit auseinandergezogen wurden und die Taktung der Busse so schnell aufeinander folgt, ist es gerade für Senioren schwer, die Anschlusslinien zu erreichen.
Will man auf der Seite, auf der die Busse stadtauswärts fahren, von der Linie 53 in Richtung Aidenbachstraße in den vorderen Bus mit der Linie 54 umsteigen, braucht man normalerweise eine gute Minute. Senioren brauchen natürlich länger. Fakt ist: Der Bus, in den man umsteigen will, ist dann oft schon weg."Da hätten die Stadt und die MVG besser planen müssen.", sagt Marcel Herkert, Stadtratskandidat der Freien Wähler.
Herkert ist Sendlinger und nutzt regelmäßig die Busverbindungen am Harras. „Es muss darüber diskutiert werden, wie man es schaffen will sechs Linien, die planmäßig alle 20 Minuten auch am Harras ankommen, an den Haltestellen unterzubringen, damit man auch noch in angemessenem Tempo umsteigen kann. Die Frage ist ob ein Halt am Harras für die X30 und 130 wirklich nötig ist, das sie ja beide bereits an der Haltestelle „Am Harras“ halten.“
Vorher hätten nur vier Linien hintereinander gestanden, da sei der Weg nicht so lang gewesen, sagt Herkert. "Vor allem weil nur alle 20 Minuten maximal vier Linien am Harras standen. Sonst waren immer nur zwei dort - jetzt aber sind es sechs."
Aber Herkert findet nicht nur, dass die Bushaltestellen eine Katastrophe sind, sondern auch die neue Radlführung. Sie stelle kaum einen sichtbaren Unterschied zwischen Fahrrad und Gehweg dar. Auch die Verbindung zur Plinganserstraße ist sehr radlerunfreundlich. „Außerdem ist der Radweg in der Unterführung gefährlicher denn je, für Fußgänger und für Fahrradfahrer.“
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