Günstige Wohnungen wandern in den Norden
Entlang der Leopoldstraße entsteht das Schwabinger Tor. 16 geförderte Wohnungen des neuen Stadtquartiers sollen nun doch weiter nördlich als geplant entstehen.
Schwabing - Ghettoisierung oder mehr Lebensqualität? Im neuen Viertel Schwabinger Tor entstehen geförderte Wohnungen nicht, wie zunächst geplant, im Süden sondern ganz im Norden des Quartiers.
Entlang der Leopoldstraße entsteht das neue Stadtquartier. Von der Johann--Fichte-Straße im Süden bis fast an den Mittleren Ring im Norden rollen die Bagger.
Und von der Johann-Fichte-Straße bis ganz in den Norden des Quartiers sind auch die billigsten Wohnungen des neuen Stadtteils „umgezogen“.
Denn anders als in der ursprünglichen Planung werden die 16 Wohnungen mit der sogenannten einkommensorientierten Förderung, kurz EOF-Wohnungen, nicht im Süden des Quartiers sondern im Norden gebaut.
Das hat der Architekt des Viertels dem zuständigen Bezirksausschuss Schwabing-Freimann bei der BA-Sitzung am Dienstag eröffnet.
Zur Begründung der neuen Planung sagte der Architekt, einerseits sei die Lebensqualität im Norden des neuen Viertels besonders für Familien höher: mehr Grün, ein Spielplatz, weniger Lärm von der Leopoldstraße, bessere Einkaufsmöglichkeiten und eine Tram vor der Türe.
Außerdem mache die Umsiedlung aus baulichen Gründen Sinn: Denn für EOF-- Wohnungen gibt es eine Obergrenze für die Baukosten. Durch den Lärmschutz gegen die Leopoldstraße könne an anderen Stellen im Viertel nicht so billig gebaut werden, so der Architekt.
Der BA schloss sich mehrheitlich dieser Sicht an. Der Vorsitzende Werner Lederer-Piloty lobte die große Vielfalt des neuen Stadtteils. Einige Abgeordnete des BAs sehen in der Umsiedlung hingegen eine Verdrängung von sozial Schwachen an den Rand des Viertels.
Für eine gewissen Durchmischung im ganzen Viertel wird jedoch gesorgt sein: Wohnungen, die nach dem München-Modell gefördert werden, sind über das ganze Quartier verteilt.
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