„Grünes Haus“: Nicht mehr zu retten
Isarvorstadt - Seit vielen Jahren ist das leerstehende „Grüne Haus“ (Pestalozzi-/Blumenstraße) in der Diskussion. 2007 meldete sich die Jüdische Gemeinde mit dem Wunsch, das Haus zu kaufen und dort ein Altenheim für Opfer der NS-Verfolgung einzurichten. Die Planungen verliefen aber im Sande, im Juli wurden sie verworfen.
Die Stadt beschloss dann den Abriss. Stattdessen soll ein Wohnhaus für Sonderwohnprojekte entstehen – wie zum Beispiel ein Flüchtlingsheim. Das bestehende Gebäude zu diesem Zweck zu sanieren, kommt nach Meinung von Ingenieuren nicht in Frage. Das Grüne Haus ist als Bürohaus genehmigt. Als Wohnhaus darf es nicht genutzt werden, ein Umbau wäre teuer geworden. „Das wäre grob unwirtschaftlich gewesen“, stellt Kommunalreferent Axel Markwardt bei einer Gebäudebegehung klar.
Inzwischen ist das Gebäude entkernt worden. Heizung, Wasserversorgung, Abflüsse und Stromanschlüsse sind weg. Hinzu kommt ein massiver Schimmelbefall, das Gebäude kann nur noch mit Atemschutzmaske betreten werden. „Sowas habe ich meine gesamte Berufszeit noch nicht gesehen“, urteilt Franz Zeller vom Kommunalreferat, zuständig für das Abrissprojekt, über die Schimmellage.
Ganz klar: Die Stadt kommt um einen Neubau nicht herum. Zunächst steht aber noch ein anderer Beschluss an: Im November soll der Stadtrat überprüfen, ob die Blumenstraße an dieser Stelle umgeschwenkt und so mehr Platz gewonnen werden könnte. „Erst wenn wir wissen, wie viel Platz wir haben, können wir weiterplanen“, sagt Markwardt. Einen Zeitplan gibt es noch keinen.
Rechnet man aber die Abrisszeit, Winterpausen, Überprüfung der Umschwenkung, die Bauplanung unmittelbar am U-Bahnhof Sendlinger Tor, Planung und Bauzeit mit ein, ist mit einer mehrjährigen Baustelle zu rechnen.
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