Großprojekt an der Autobahn
Die Wohnungsgesellschaften Gewofag und GWG gestalten das Quartier in Hadern (München) komplett um - etwa mit dem Neubau von rund 440 Wohnungen.
Hadern (München) - "Es ist der ganz große Wurf", heißt es bei den Bauherren. An der Ludlstraße baut die Gewofag gemeinsam mit der GWG München rund 440 neue Wohnungen und soziale Einrichtungen. Dafür war ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb ausgelobt worden, an dem sich 14 Planungsteams beteiligt hatten.
Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Ludwig Wappner entschied sich für den Entwurf des Architekturbüros Lorber und Paul Architekten, Köln. Die bestehenden Gebäude aus den 1950er-Jahren werden durch Neubauten ersetzt. Der Baubeginn ist für 2015 geplant. Insgesamt investiert die GEWOFAG rund 80 Millionen Euro in das Großprojekt, die GWG München zirka 18,5 Millionen Euro.
„Der Siegerentwurf hat eine außergewöhnliche Architektursprache mit fünfeckigen Punkthäusern und einer durchgehenden Bebauung entlang der Autobahn. Sie bietet einen eigenen Charakter und einen kraftvollen Auftritt für das Quartier“, lobt Gordona Sommer, Geschäftsführerin der Gewofag.
„Wir wollen an der Ludlstraße ein lebendiges Quartier mit gut funktionierender Nachbarschaft für Familien mit Kindern, aber auch für ältere Menschen bauen.“
Hans-Otto Kraus, technischer Geschäftsführer der GWG München, kommentiert das Wettbewerbsergebnis wie folgt: „Die sehr gut strukturierte und teilweise modular konzipierte Bebauung entspricht auch den funktionalen und gestalterischen Erwartungen der GWG München. Zum Schluss wird eine gemeinsame Siedlung der städtischen Wohnungsunternehmen mit völlig neuer Lebensqualität an diesem Standort stehen.“
An der Ludlstraße wird die Gewofag zusammen mit der GWG München mehrere bestehende Gebäude mit insgesamt 440 Wohnungen durch eine neue Bebauung ersetzen. Geplant sind rund 440 neue geförderte und frei finanzierte Wohnungen sowie München-Modell-Wohnungen und eine Tiefgarage.
Insgesamt entsteht doppelt so viel Geschossfläche wie bisher vorhanden ist, denn die Wohnungen bieten mehr Platz. Ebenso werden soziale Einrichtungen wie eine betreute Wohngemeinschaft für acht bis zehn stark pflegebedürftige Menschen, ein KITZ Kindertageszentrum für acht altersgemischte Gruppen sowie ein Haus für Kinder mit jeweils drei Kindergarten- und Kinderkrippengruppen für insgesamt zirka 240 Kinder auf dem Areal beheimatet.
Hinzu kommen ein Kinder- und Jugendtreff unter der Obhut des Jugendamtes, ein privat geführter Quartierstreff und ein Bewohnertreff unter Regie des städtischen Sozialreferates.
Die Siedlung an der Ludlstraße wurde in der Nachkriegszeit errichtet. Der Bauzustand der Gebäude ist aufgrund des Baualters und der mangelhaften Baustruktur nicht mehr zeitgemäß. Durch die südlich verlaufende Autobahnauffahrt zur A 96 sowie die Trambahntrasse besteht zudem eine hohe Lärmbelastung.
Die Gewofag hat eine Sanierung der Gebäude im Vorfeld geprüft. Die Gebäude hinsichtlich der Energieeffizienz, des Schallschutzes und der Wohnqualität auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen, wäre nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand zu realisieren.
Die Gewofag hat die Mieter im betroffenen Gebiet bereits im Jahr 2011 erstmalig über die Planungen zur Quartiersentwicklung informiert. Bei einer Mieterversammlung Mitte Mai erhalten sie genauere Informationen.
„Es ist uns bewusst, dass ein Umzug einen tiefen Einschnitt in die persönliche Lebensführung unserer Mieter darstellt. Wir bieten daher Hilfe beim Umzug an und stellen Ersatzwohnungen zur Verfügung“, sagt Gordona Sommer.
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