Großbrand in Recyclinghof in München: Bislang keine Hinweise auf Brandstiftung
Aubing-Lochhausen - Stinkender Qualm breitete sich am Montag stundenlang über dem Westen der Stadt aus. Anwohner mussten die Türen und Fenster schließen. Ursache war ein Großbrand in einer Recyclinganlage in der Bergsonstraße in Aubing. Eine Anhäufung von Elektroschrott war in Brand geraten.
Auch am Tag danach ermittelt die Münchner Polizei weiter zur Brandursache. Die ersten Ermittlungen hätten bislang keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung gegeben, teilten die Beamten am Dienstag mit.
Tausende Münchner mussten wegen des Brandes am Montag Fenster und Türen schließen. Mitten in der Nacht, um 2.52 Uhr, ging der Alarm bei der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr ein. Zunächst war nur von Brandgeruch die Rede. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr rückten aus. Schon von weitem konnten die Einsatzkräfte einen riesigen Feuerschein über dem Recyclinghof sehen.
Aubing: Auch "giftiges Zeug" fängt Feuer
Damit war schnell klar, woher der Gestank kam – und welches Ausmaß das Feuer hat. Der Feuerwehreinsatzleiter fordert Verstärkung an. In den darauffolgenden Stunden kämpfen etwa 80 Einsatzkräfte gegen die meterhohen Flammen, die aus dem riesigen, etwa sechs Meter hohen Schrottberg schlagen.
Darin brennen unter anderem ausrangierte Haushaltsgroßgeräte wie alte Waschmaschinen und Wäschetrockner, die noch nicht zerlegt worden waren. "Dort war alles mit drin, da war noch nichts sortiert", sagt ein Feuerwehrmann später. Auch "giftiges Zeug" habe Feuer gefangen.
Feuer in Aubing: Stinkende Qualmwolke breitet sich aus
Nach rund zwei Stunden ist das Feuer unter Kontrolle. Sogar mit Wasserwerfern wird das Feuer bekämpft. Dazu mit Wenderohren aus einer Drehleiter sowie mehreren B- und C-Rohren wird das Feuer eingedämmt. Die Feuerwehrmänner und -frauen können nur mit schwerem Atemschutz arbeiten.
Da das Feuer immer wieder aufflammt, wird der Schrottberg mit Baggern Stück für Stück abgetragen und der Inhalt der einzelnen Fuhren gelöscht. Wegen der stinkenden Qualmwolke, die sich vom Recyclinghof ausbreitet, warnt die Feuerwehr die Bewohner in der Stadtteilen Aubing, Langwied, Allach, Untermenzing, Obermenzing, Pasing und Pipping, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Feuer in Aubing: Kein Hinweis auf Brandstiftung
Auf Brandstiftung deutet bislang nichts hin, sagt die Polizei Gegen 14.30 Uhr kann die Warnung wieder aufgehoben werden. Die Feuerwehr meldet, dass Messungen vor Ort bestätigt hätten, dass außerhalb der Rauchwolke keine Gesundheitsgefährdung vorliegt. "Geruchsbelästigungen sind allerdings im kompletten Münchner Westen möglich", meldet der Sprecher.
Wie hoch der Schaden ist, konnten Feuerwehr und Polizei am Montag noch nicht beziffern. Laut Polizeisprecher Markus Oehme deutet derzeit nichts auf Brandstiftung hin: "Das Kommissariat 13 ermittelt selbstverständlich auch in diese Richtung, aber bislang haben wir keine Hinweise darauf."
Brände auf Recyclinghöfen kommen gar nicht so selten vor: Erst im vergangenen Monat stand in Bächingen an der Brenz (Landkreis Dillingen an der Donau) die Lagerhalle einer Recyclingfirma in Flammen. Die Betreiber vermuteten, dass Batterien einen Müllhaufen entzündet hätten. In dem Unternehmen hatte es schon einmal gebrannt.
Auch auf dem Gelände einer Recyclingfirma in Wörth an der Isar (Kreis Landshut) ist im Juni ein Feuer ausgebrochen: Dort gerieten Autokarosserien und Schrott in Flammen. Auf Recyclinghöfen bestehe erhöhte Gefahr, dass verschiedene Stoffe zusammenkommen, die miteinander reagieren und so einen Brand auslösen können, sagte ein Polizeisprecher nach dem Feuer in Wörth.
Im Video von BR24 sehen Sie Bilder vom Brand und ein Statement der Feuerwehr