Größe, Gewicht, Rüssellänge: Im Hellabrunner Zoo ist wieder Tier-Inventur
Thalkirchen - Die Brillenblattnasen, eine Fledermaus-Art, bekamen das große Flattern bei der Zählung für die Zoo-Statistik. Sie seien ununterbrochen durch die Fledermausgrotte geflogen, berichtet der Tierpark. Wie soll man denn da zählen? Auch bei Fischen wird es schwierig, beispielsweise bei den Neonfischen, die sich ähneln wie ein Ei dem anderen.
Mit Futter auf die Waage gelockt
Weil der Tierpark aber, wie jedes Unternehmen, einmal im Jahr Inventur macht, braucht er verlässliche Zahlen. Zumindest einigermaßen verlässliche. Die Anzahl von Tieren, die pausenlos in Bewegung sind, würde daher geschätzt, so der Tierpark. Und das geht so: Die Tierpfleger beobachten beispielsweise in der Dschungelwelt die Futterstelle der Vögel und rechnen anschließend die Anzahl der dort pickenden Vögel hoch. Ähnlich funktioniert die Zählung im Aquarium: Bei den Anemonenfischen wird nur ein Beckenausschnitt beobachtet, gezählt und später der gesamte Bestand geschätzt.
"Natürlich fehlt nicht plötzlich ein Pinguin"
Doch nicht nur die Anzahl aller Tiere wird registriert, sondern auch Daten wie Größe oder Gewicht. Dafür werden Felsenpinguine beispielsweise mit Hilfe von Futter auf eine normale Personenwaage gelockt und gewogen. Die kleinen Viecher bringen es immerhin auf drei bis vier Kilogramm. Große Überraschungen gibt es bei den Inventuren aber normalerweise nicht. "Natürlich fehlt nicht am Ende des Jahres einfach ein Pinguin", sagt Kurator Carsten Zehrer. Die Tierpfleger halten täglich schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist.
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758 Tierarten und insgesamt 18.992 Tiere leben derzeit in Hellabrunn. Der Zoo zählt zu den artenreichsten Tierparks Europas. Und auch einige stark bedrohte Tierarten wie bestimmte Affen-, Pinguin- oder Wildpferdarten haben in Thalkirchen ein Zuhause gefunden. "Die Entwicklung des Tierparks geht dahin, einen besonderen Fokus auf die Pflege bedrohter Tierarten zu legen", sagt Tierpark-Direktor Rasem Baban. "Diese Tiere, die der Besucher in ansprechenden und artgerechten Anlagen erleben kann, stehen dabei als Botschafter für ihre in der freien Wildbahn bedrohte Tierart."
Tierische Zahlen, Daten und Fakten:
Das größte Tier ist die Giraffe Limber: Sie hat eine Scheitelhöhe von 4,15 Meter. Elefantenkuh Mangala bringt 3.780 Kilogramm auf die Waage und ist damit das schwerste Tier im Zoo. Am längsten ist ein Anakonda-Weibchen: Die Schlange bringt es auf 6,20 Meter. Das winzigste Tier hingegen ist die Raubturmdeckelschnecke. Sie ist nur drei bis vier Milimeter groß.
Das älteste Tier ist eine Aldabra-Riesenschildkröte. Die ist schon 100 Jahre alt. Das jüngste Tier ist ein Nyala-Kälbchen mit dem Namen Quadhi. Es ist am 28. Dezember 2016 zur Welt gekommen.
Die 18.992 Tiere im Zoo setzen sich zusammen aus
- 906 Säugetieren in 101 Arten,
- 653 Vögeln in 85 Arten,
- 421 Reptilien in 43 Arten,
- 127 Amphibien in 8 Arten,
- etwa 9.020 Fischen in 301 Arten,
- etwa 2.000 Insekten in 25 Arten,
- 65 Spinnen in 7 Arten
- etwa 5.800 sonstige wirbellose Tiere in 188 Arten
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- Rasem Baban