"Graue Busse auf den Marienplatz!"

Altstadt - Die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz schufen das Denkmal der grauen Busse erinnernd an die Todestransporte von Menschen mit Behinderung. Die Nazis haben in der "Euthanasie - Aktion" etwa 200.000 Menschen wegen psychischer Erkrankung und Behinderung ermordet.
Viele starben durch Hunger oder schlechte Versorgung oder wurden mit Medikamenten gezielt getötet. In sechs "Vernichtungsanstalten" wurden mehr als 70.000 Männer, Frauen und Kinder mit Gas getötet. In grauen Bussen wurden die Opfer zu den Todeskammern gefahren.
Das neun Meter lange, über zwei Meter hohe begehbare Betondenkmal aus vier Elementen ist als Bus ausgeformt und wurde Anfang Juli in einem kleinen Park unweit des Isartores aufgestellt.
Neben dem Denkmal wurden Informationstafeln installiert. "Der etwas verborgene Standort für das temporäre Denkmal wird dem Anliegen des Gedenkens an die unglaublichen Gräueltaten der Nazis nicht gerecht", so die Stadträte Marian Offman und Robert Brannekämper.
"Der Standort wurde nach längeren Verhandlungen mit den Künstlern von der städtischen Verwaltung als einzige Möglichkeit angeboten." Der Abbau des Denkmals in München sei Ende September vorgesehen. Um die Thematik dem Bewusstsein der Bevölkerung näher zubringen, solle das Denkmal zumindest kurzfristig auf einem zentralen Ort aufgestellt werden - also auf dem Marienplatz.