Graffiti: 16-Jährige beschmieren ganz Giesing
Zwei Schüler überziehen das Viertel mit ihren Graffiti, mindestens 94 Schmierereien können ihnen nachgewiesen werden. Das wird jetzt richtig teuer für sie - und es könnte noch teurer werden.
Giesing - Die Schmierereien sind überall in Giesing zu finden: „SINO, ESC, OSR, Empuls, Saper, Sike, Giasing" steht auf Stromkästen, Bushaltestellen oder an Wänden. Mindestens 94 Mal hinterließen Graffitimaler ihre Tags (wie eine Unterschrift) und Pieces (Bilder) im vergangenen Jahr im Viertel. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 33.000 Euro.
Doch die Schmierer wurden im Dezember 2013 beobachtet, wie sie ein Graffiti an eine Hauswand malten. Es waren zwei 16-jährige Schüler, die das Viertel mit Schmierereien überzogen hatten. Nach und nach konnte die Polizei den Schülern immer mehr Graffitimalereien nachweisen. Anfangs erklärten sich die Täter auch dazu bereit, die entstandenen Schäden selbst wieder zu beseitigen. Doch mittlerweile konnten ihnen so viele Graffitis zugeordnet werden, dass sie sich einen Anwalt genommen haben.
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In diesem Zusammenhang weist die Münchner Polizei auf folgendes hin:
Im Jahr 2013 bearbeitete die Koordinierungsgruppe Graffiti des Polizeipräsidiums München (KOGRA) ca. 1.900 Anzeigen nach Sachbeschädigung durch Graffiti mit einem Gesamtschaden von etwa 980.000 €. Die Aufklärungsquote konnte nochmals gesteigert werden und liegt derzeit bei ca. 29 %! Betroffene sollten konsequent Anzeige erstatten, auch wenn zunächst kein Täter bekannt ist.
Denn in vielen Fällen ist die Zuordnung einer Sachbeschädigung zu einem bestimmten Täter erst Monate später möglich. So stellte sich auch im Ermittlungsverfahren Giesing heraus, dass viele der Geschädigten bislang keine Anzeige erstattet haben, da sie eine Täterermittlung für unwahrscheinlich hielten.
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