Glyptothek in München: Maßnahmen der Stadt gegen die "unhaltbaren Zustände"

Das Areal rund um die Glyptothek am Königsplatz ist mittlerweile zum allgemeinen Obdachlosen-Treffpunkt geworden – zusätzlich liegt immer mehr Müll auf dem Platz. Nach einer Anfrage äußert sich jetzt die Stadt.
AZ/ms |
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Die Zustände rund um die Glyptothek sind erschreckend. Machen Sie sich mit unserer Fotostrecke selbst ein Bild davon.
Bernd Noelle Die Zustände rund um die Glyptothek sind erschreckend. Machen Sie sich mit unserer Fotostrecke selbst ein Bild davon.

Maxvorstadt - Bereits im September berichtete die Abendzeitung über den "Schandfleck Glyptothek": Schon im Herbst ist der idyllische Platz am Königsplatz immer mehr verkommen. Obdachlose campieren tagelang rund um das Gebäude, der Alkohol fließt in Strömen, Feierwütige sorgen in den Abendstunden für Lärm und auch Wildbiesler machen vor der Glyptothek nicht Halt.

Zustände an der Glyptothek sind "unhaltbar"

Für FDP-Stadtrat Michael Mattar waren die Zustände im Umfeld der Glyptothek "unhaltbar". In einer direkten Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wollte er unter anderem wissen, was die Stadt in Zukunft machen möchte, um die Situation vor Ort wieder zu verbessern. Nun, rund zwei Monate später, gibt es die Antwort von Reiter und der Stadt.

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Laut Reiter sei der Stadtverwaltung, also dem Baureferat, dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) und dem Sozialreferat, die Situation im Umfeld der Glyptothek durchaus bekannt. Regelmäßige Kontrollen der Polizei würden allerdings dafür sorgen, dass es kaum zu Ordnungsstörungen durch die "Alkoholiker- und Obdachlosenszene" kommen würde – auch wegen Ruhestörung sei noch keine einzige Beschwerde bei der Münchner Polizei eingegangen. "Die Beurteilung der Gesamtsituation führt aus Sicht der Polizei zu dem Ergebnis, dass es sich bei der Örtlichkeit Königsplatz/Glyptothek nicht um einen Brennpunkt für Ordnungsstörungen handelt. Die zuständige Polizeiinspektion wird die Örtlichkeit weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten bestreifen und überwachen", so der Oberbürgermeister.

Dennoch leugnet Reiter auch nicht, dass am Königsplatz ein Anstieg der Obdachlosen zu erkennen ist – er führt das auf die erhöhte Polizeipräsenz am Hauptbahnhof und dem Alten Botanischen Garten zurück, Reiter spricht von einem "Verdrängungseffekt". Bei obdachlosen Personen, die den Bereich zum Übernachten nutzten, wurde von der Polizei ein Platzverweis erteilt.

Ein Dixi-Klo gegen "Wildbiesler"

Doch wer muss sich eigentlich um eine Verbesserung der Situation kümmern – die Stadt München oder der Freistaat Bayern? Unmittelbar für das Gebäude sei laut Reiter der Freistaat verantwortlich, die Grünanlagen im Umfeld befinden sich ebenfalls im Eigentum des Freistaats – der Unterhalt, also die Pflege und Reinigung, wurde allerdings auf die Landeshauptstadt München übertragen. Das fällt dann in den Aufgabenbereich des Baureferats (Gartenbau).

Florian Knauß, der Direktor der Glyptothek, hat Reiter zufolge bereits Maßnahmen ergriffen, die Situation zu verbessern. So habe er beispielsweise Kontakt zu Streetworkern aufgenommen und auch schon Gespräche mit der Polizei geführt. Um den "Wildbieslern" Einhalt zu gebieten, steht seit September auch ein Dixi-Klo an der Glypothek.

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Die Stadt habe auch schon Maßnahmen ergriffen, die Situation an der Glyptothek zu verbessern. So würen die Mülleimer im entsprechenden Bereich viermal die Woche geleert werden, auch an den Wochenende. Zudem wurden zusätzliche Müllbehälter aufgestellt. Für den Lärm vor Ort seien laut Reiter allerdings nicht die obdachlosen Personen Schuld, sondern vielmehr Touristen und das Münchner Partyvolk, "die die Treppen der Glyptothek an warmen Sommerabenden zum Verweilen und Feiern nutzen." Auch für die Vermüllung des Geländes sei diese Personengruppe hauptsächlich verantwortlich.

Streetworker sind regelmäßig vor Ort, die sich um die Obdachlosen kümmern. Sollten sich allerdings Übernachtungslager und Camps auf der Grünfläche bilden, werden diese mit der Arbeitsgruppe "Wildes Campieren" geräumt.

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