Glas und Chrom: Das neue Bogenhausen

Der Mittlere Ring trennt den altehrwürdigen vom neuen Teil des Viertels. Das hat aber auch seine Reize, meint der AZ-Stadtspaziergänger.
von  Sigi Müller
Ein Blick, der sich lohnt: das filigrane Stahlgestänge der Mae West von unten gesehen.
Ein Blick, der sich lohnt: das filigrane Stahlgestänge der Mae West von unten gesehen. © Sigi Müller

Der Mittlere Ring, die Richard-Strauss-Straße, trennt den alten Teil Bogenhausens von dem neuen, der Parkstadt Bogenhausen. Optisches Highlight am Ring ist die Mae West: Diese ziert, als Rohrgestänge verkleidet und zum Preis von 1,5 Millionen Euro für Hollywood-Verhältnisse fast schon ein Schnäppchen, den Verkehrsknotenpunkt Effnerplatz.

Mae West, in Bushwick, New York City, geboren, hat mit München natürlich so wenig zu tun wie Karl Valentin mit Bushwick. Und die Frage oder das Gerücht bleibt, ob im Gegenzug bald ein Karl-Valentin-Rohrgestänge Brooklyn ziert. Die Figur dazu hätte er ja gehabt.

Das neue Bogenhausen: Viel Glas und Chrom, moderne Geschäftsbauten, Banken und Hotels unterscheiden die Parkstadt vom alten Bogenhausen.

Viel zu erkunden

Am spektakulärsten wohl der HypoVereinsbank-Tower (fertiggestellt 1981), das völlig runderneuerte Hypo-Hochhaus, das silbern glänzend direkt am Ring liegt. Und mittlerweile sogar unter Denkmalschutz steht.Im Arabellapark dann der Rosenkavalierplatz mit seinen Geschäften, der Gastronomie und dem Cadillac-Kino, in dem sich einst Schauspielerin Tina Ruland für den Playboy in einem Oldtimer-Cadillac räkelte.

Etwas weniger glamourös, trotzdem schön, ein ganzes Stück weiter draußen der Denninger Anger. Ein Stadtpark der zum Spaziergang einlädt und daran angrenzend der Kleingartenverein N.o. 3 e.V., eine Schrebergartenkolonie.

Viel los auf kleinem Raum. Und Anlass genug, das Viertel wieder mal zu Fuß zu erkunden.

In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller

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