Giftköder an Spielplatz ausgelegt - Hund in Tierklinik eingeliefert
Kleinhadern - Eine 51-jährige Münchnerin dreht mit ihrem Hund eine Gassirunde im Bereich des Stiftsbogens – wie immer. Als sie an einem Samstag im August wieder nachhause kommt, ist jedoch etwas anders: Der Hund bekommt in den späten Abendstunden plötzlich Krämpfe. Er kann sich nicht mehr auf den Beinen halten und wirkt stark verängstigt. Die Frau fährt sofort mit ihm in die Tierklinik. Dort bestätigte sich der Verdacht der 51-Jährigen: Gift.
Der Hund hatte während des Gassigehens irgendetwas gefressen womit er sich vergiftet hat. Die Ärzte in der Tierklinik vermuten, dass es sich um Schneckengift handeln muss.
Und tatsächlich fand eine 73-jährige Rentnerin gestern auf einem Gehweg am Stiftsbogen Hackfleischbällchen, in denen kleine türkisfarbene Teilchen reingedrückt waren. Da von privater Seite im Bereich Haderner Stern bereits Gift-Warnhinweise in Form von Zetteln ausgehängt wurden, brachte die Frau die Hackfleischbällchen zur Polizei. Dort stellte man fest, dass es sich bei den türkisen Bröckchen um Schneckenkorn oder um einen ähnlich toxischen Stoff handelt.
Die Polizei geht davon aus, dass ein Unbekannter am Stiftsbogen Giftköder auslegt. Besonders makaber: Der Täter oder die Täterin verteilt die Hackfleischbällchen unweit eines Kinderspielplatzes.
Das Landeskriminalamt untersucht derzeit, um welches Gift es sich genau handelt. Ein Ergebnis ist noch nicht bekannt.
Die Polizei rät Tierhalter, die um den Haderner Stern mit ihren Vierbeinern unterwegs sind, sie ihn Sichtweite zu behalten und darauf zu achten, dass die Tiere nichts fressen.
Tipp der Tierschutzorganisation Aktion Tier: Um Hunde vor Giftködern zu schützen, tranieren Halter am besten mit ihnen, keine gefundenen Leckerbissen zu fressen. So lässt sich üben, gefundenes Fressen auf Kommando liegen zu lassen. Der Hund sollte dann stattdessen von seinem Herrchen ein Leckerli bekommen. Ist es zu spät, und der Hund hat sich womöglich vergiftet, sollte er so schnell wie möglich zum Tierarzt. Innerhalb einer Stunde hilft oft noch ein Mittel, dass ihn erbrechen lässt - und somit verhindert, dass das Gift in den Magen-Darm-Trakt gelangt.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 67, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
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