Giesinger Gemütlichkeit

Giesing - Das Wort Traditions-Wirtshaus könnte für die Giesinger Wirtschaft Hohenwart erfunden worden sein. Im Jahr 1896 wurde es eröffnet. Wer das Lokal betritt, dem weht sofort eine gehörige Prise Nostalgie um die Nase. Ein Wirtshaus, wie es typischer und münchnerischer kaum sein kann.
Traditionsbewusstsein mit hölzernem Charme und bayerischer Gemütlichkeit.
Von den Wänden grüßen Hirschgeweihe, ein Fasan und ein riesiges Gemälde des Königssees. Im hinteren Bereich des Wirtshauses befindet sich das Königszimmer. Ludwig und Co. blicken hier auf die Gäste herab, die sich nebenan den königlichen Blicken entziehen können, um eine Runde zu Kegeln. Die Bahn ist wie das Wirtshaus: urig und historisch.
Kulinarisch hat das nach Renovierung wiedereröffnete Lokal die bayerische Küche nicht neu erfunden. Die Karte bietet all das, was man von einer bayerischen Wirtschaft erwartet. Von Frittatensuppe (4,20 Euro) über Rindsgulasch (10,90 Euro ) bis zum Kaiserschmarrn (8,90 Euro) reicht die Auswahl. Zudem gibt es jeden Tag zwei wechselnde Mittagsgerichte. Die Preise für Rahmschwammerl mit Semmelknödel oder Schweinsbraten liegen zwischen 7,90 und 8,90 Euro. Ein Helles der Familienbrauerei Maierbräu aus Altomünster kostet 3,70 Euro. Nicht unbedingt günstig, aber in Sachen Preis geht Giesing eben auch mit der Zeit.
Das Wirtshaus Hohenwart ist ein bisschen wie seine Giesinger Umgebung: bodenständig, traditionsbewusst, die Kirche immer im Blick und ein bisschen eigen. Typisch münchnerisch eben. In der langen Tradition des Wirtshaus Hohenwart diente das Lokal oft als Kulisse für bayerische Film- und Fernsehproduktionen. Gerhard Polt spielte hier „Herr Ober“ und Meister Eder und sein Pumuckl waren hier. Und eine Kegelbahn gibt es auch. Wer sich nichts unter dem Begriff „bayerische Gemütlichkeit“ vorstellen kann, wird nach dem Besuch des Hohenwart genau wissen, was damit gemeint ist.