Giesing: Verletzte Katze ausgesetzt

München - Sein Haustier auszusetzen ist schlimm genug. Schlimmer noch ist es, ein schwer verletztes Haustier auszusetzen. Einem Passanten war die verbeulte, graue Transportbox auf einer Parkbank am Hoheweg aufgefallen. Inhalt: Ein Katzenpärchen.
Der Finder gab die beiden auf der Giesinger Polizeistation ab. Als die Beamten die beiden Katzen ins Tierheim fuhren, fiel ihnen der üble Geruch im Auto auf: Eine der Katzen hatte ein eingebundenes Beinchen – der mit altem Eiter durchweichte Verband war es, der den Gestank absonderte.
Im Tierheim betäubten Veterinäre die Katze und operierten sie. Die Bandage war so stark in das Hautgewebe eingewachsen, dass sie nur mit Hilfe eines Seitenschneiders entfernt werden konnte. Die Katze, eine grau-braun getigerte Hauskatze namens „Stella“, muss starke Schmerzen gehabt haben – ihr Bein war beinah auf die doppelte Größe angeschwollen.
Ihrer Freundin, einem hübschen Angora-Mischling namens „Sina“, geht es soweit gut. Sie scheint keine Verletzungen zu haben. Beide sind in etwa zwei Jahre alt, schätzen die Veterinäre. Die Katzenmädchen sind weder gechipt noch tätowiert. Von ihrem Besitzer, der Stella und Sina trotz ihrer misslichen Lage offensichtlich ausgesetzt hat, fehlt jede Spur.
„Wir hoffen, dass uns vielleicht auch ein Tierarzt einen Tipp geben kann“, sagt Tierheim-Sprecherin Judith Brettmeister. Stella muss vor etwa drei bis vier Wochen in Behandlung gewesen sein. In Riem erholt sie sich jetzt von der Tortur, Stella geht es schon wieder besser. Bis sie zusammen mit Sina weitervermittelt werden kann, wird es eine Weile dauern.
Hinweise zum früheren Besitzer an die Vermisstenstelle des Tierheims: Tel.: 92 10 00 22