Gewofag-Projekt: Wohnen im Schlangenbau
Neuperlach – Aus der Luft sehen die Backsteinbauten aus wie sich windende Schlangen. Langweilig sind die Fassaden der Wohnanlage an der Carl-Wery-Straße nicht. 327 Mietwohnungen baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag hier in Neuperlach. 176 davon in einem neuen Fördermodell, das für (fast) alle Münchner zugänglich ist.
„Konzeptioneller Mietwohnungsbau“ (KMB) heißt das Pilotprojekt, das an der Carl-Wery-Straße zum ersten Mal zum Zug kommt. Die Idee: Der Bauträger bekommt den Baugrund günstiger, verpflichtet sich aber für 60 Jahre, die Wohnungen zu ortsüblichen Mieten zu vermieten. So soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Geplant ist dieses Modell in der Parkstadt Schwabing, der Prinz-Eugen-Kaserne, in Freiham und der Messestadt Riem. In Neuperlach ist das Projekt am weitesten fortgeschritten.
Die Arbeiten haben schon begonnen
Am ersten Bauabschnitt mit 205 Wohnungen rollen schon die Bagger. Der Entwurf von Maier Neuberger Architekten sieht gefaltete Fassaden aus rotem Kratzputz und Klinkersockel vor. Außerdem entstehen durch die geschlängelte Anordnung der Baukörper grüne Innenhöfe. Um die Neubauten sollen private und öffentliche Grünflächen entstehen.
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Insgesamt wird die Gewofag 100 Millionen Euro investieren. Geplant sind für die Wohnanlage auch eine Kinderkrippe und zwei Tiefgaragen. Bis Dezember 2018 soll alles fertig und rund 1000 Menschen eingezogen sein.
Wer welche Chancen auf welche Wohnungen hat
Es werden Einkommensschwächere sein, die ihre Wohnung vom Amt für Wohnen und Migration zugesprochen bekommen. Zusätzlich gibt es 54 München-Modell-Wohnungen – und eben KMB-Wohnungen, auf die sich fast jeder bewerben kann.
Beschränkungen gibt es jedoch bei der Größe: Alleinstehende bekommen an der Carl-Wery-Straße eine 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnung. Eine Familie mit einem Kind hingegen eine 2,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnung.
Zusätzlich will die Gewofag von sich aus eine Einkommensgrenze festlegen. Schließlich soll es darum gehen, für eine möglichst breite Schicht bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wie hoch die Grenze sein wird, steht noch nicht endgültig fest.
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