Gewaltexzess am Bahnhof: Polizei spürt Trio nach Monaten auf

Zum Glück griffen mutige Augenzeugen auf dem Bahnhofsplatz beherzt ein: Erst dann ließen die aggressiven Täter von ihrem Opfer ab.
Nina Job |
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Zunächst gelang den drei Tätern die Flucht, über Monate blieben sie unentdeckt. (Symbolbild)
Karl-Josef Hildenbrand/dpa Zunächst gelang den drei Tätern die Flucht, über Monate blieben sie unentdeckt. (Symbolbild)

Ludwigvorstadt - Vier Monate nach einem äußerst brutalen und beinahe tödlichen Streit hat die Mordkommission die drei mutmaßlichen Täter gefasst. Seit Mittwoch sitzen sie in Stadelheim in Untersuchungshaft.

Die beiden Männer und eine Frau sollen zu der sogenannten Alkoholiker-Szene am Hauptbahnhof gehören. Im April gerieten sie auf dem Bahnhofsvorplatz mit einem polnischen Autospengler in Streit. Der 26-Jährige beleidigte die Frau offenbar. Innerhalb kürzester Zeit schaukelte sich die Situation hoch. Zuerst ging die Frau, eine 26-jährige Verpackerin, mit Fäusten auf den Autospengler los und schlug ihn zu Boden.

Dann kamen auch noch die beiden Männer dazu und traten auf den hilflosen Mann ein. Dabei brachen sie ihm das Gesicht und den Schädel. "Erst als Passanten eingriffen und die Polizei verständigten, flüchtete die Tätergruppe", so Polizeisprecher Michael Riehlein. Da die Verletzungen lebensbedrohlich waren, übernahm die Mordkommission die Ermittlungen. Eine öffentliche Fahndung gab es nicht, da die Polizei befürchtete, dass sich die Verdächtigen in ihre Heimat Rumänien absetzen würden.

Am vergangenen Mittwoch konnten die drei Verdächtigen schließlich in München gefasst werden. Alle hatten zuvor schon mit der Polizei zu tun gehabt: Die Frau wegen unerlaubten Bettelns, die Männer (38, 40) – beide sind Gelegenheitsarbeiter – wegen Körperverletzung. Einer von ihnen hatte einen Wohnsitz in einer Arbeiterunterkunft in München. Der zweite wohnte nicht in München. Der schwer verletzte Spengler hatte noch Glück im Unglück: Er konnte die Klinik nach ein paar Tagen wieder verlassen.

Neue Kriminalitäts-Zahlen: Brennpunkt Hauptbahnhof

An den deutschen Bahnhöfen steigt die Kriminalität an – da bildet auch München keine Ausnahme. Das berichtet der Spiegel und beruft sich dabei auf die von der Polizei erfassten Deliktzahlen.

Die sind demnach am Münchner Hauptbahnhof seit 2011 um 46 Prozent angestiegen, etwa 2.700 Straftaten registrierte die Bundespolizei. Besonders die Zahl der Rohheitsdelikte ist nach oben gegangen, von gut 300 auf 400 im Jahr. Verstöße gegen das Aufenthaltsrechts durch Flüchtlinge sind darin noch nicht erfasst. Laut Polizeipräsidium München geh diese allerdings in den Zuständigkeitsbereich zurück – einfach, weil inzwischen weniger Flüchtlinge ankommen.

Auch die Münchner Kollegen der Bundespolizei stellene eine Zunahme von Kriminaltiät fest. Der Anstieg betrifft vor allem Rohheitsdelikte, Bettelei, illegale Prostitution und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Wie ein Sprecher der AZ mitteilt, gibt es allerdings auch Positives zu berichten: Das Alkoholverbot scheint zu wirken. Die damit verbundenen Straftaten sind im ersten Jahresviertel 2017 zurückgegangen. Waren es 2016 im Zeitraum noch 25 Fälle, zählte die Polizei heuer nut 15.


Anmerkung der Redaktion: Da bei dieser Thematik erfahrungsgemäß nicht mit einer sachlichen Diskussion zu rechnen ist, sehen wir uns leider gezwungen, die Kommentarfunktion für diesen Beitrag zu deaktivieren.

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