Gestrickte Graffiti-Kunst auf dem Pausenhof
Zur 75-Jahr-Feier der Turnerschule in Waldtrudering haben sich die WTG-Lehrerinnen etwas ganz besonderes einfallen lassen - Kunst im Hof.
Trudering - „Frau Zeller, warum stricken Sie die Bäume ein? Damit sie nicht mehr frieren?“ Verwirrung bei den Erstklässlern. Die Bäume auf dem Schulhof der Turnerschule in Waldtrudering tragen von der Wurzel bis zur Krone ein buntes Strickkleid aus verschiedenfarbigen Flicken.
Auch die Bänke, Laternenmasten und Geländer auf dem Schulgelände sind in kuschelige Maschen gehüllt. Der Wollmantel hat jedoch keineswegs praktische Gründe. Die bestrickten Bäume sind Teil des Urban-Knitting-Projekts „Kunst im Hof“, das von den WTG -Lehrerinnen anlässlich der 75-Jahr-Feier der Grundschule ins Leben gerufen wurde.
Die Idee hinter „Urban Knitting“ ist, langweilige, farblose Objekte mit bunten Maschen zu verschönern, ohne diese zu beschädigen. Die gestrickte Graffiti-Kunst tauchte erstmals 2005 in Houston, Texas auf und steckte bald auch Strickbegeisterte in Europa an.
Nun ist die moderne Textilkunst auch in Waldtrudering angekommen. Die jungen „Urban-Knitter“ der Turnerschule haben allerdings gehäkelt statt gestrickt, aus einem einfach Grund – es steht auf dem Lehrplan.
Auch die Eltern, Geschwister und Großeltern wurden aufgerufen mit zu stricken oder zu häkeln.
Ein voller Erfolg!
Groß und Klein, Alt und Jung haben mitgeholfen, den Pausenhof der Turnerschule bunter zu gestalten. Die ganze Schule verfiel rund vier Monate ins Strickfieber.
Kistenweise wurden Flicken von den engagierten Lehrerinnen und Schulkindern zu großen Bahnen zusammen genäht und dann an den Bäumen angebracht.
Das Street-Art-Projekt wurde bei der 75-Jahr-Feier am vergangenen Freitag vorgestellt und fungiert ab sofort als gestricktes Denkmal der Viertklässler, die die Schule im Sommer Richtung Zukunft verlassen werden.
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