Gen-Code von Bisonkuh «Marla» und anderen Zootieren wird erfasst

Der Gencode ist untrüglich. Forscher erfassen nun auch Codes von Tieren im Zoo. Denn die genaue Unterart ist manchmal nicht so klar - das ist aber wichtig für die Zucht.
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"Marla" als sie noch ein Junges war. Nach und nach wollen Forscher die Gen-Codes aller Tierarten in Hellabrunn erfassen.
dpa "Marla" als sie noch ein Junges war. Nach und nach wollen Forscher die Gen-Codes aller Tierarten in Hellabrunn erfassen.

Der Gencode ist untrüglich. Forscher erfassen nun auch Codes von Tieren im Zoo. Denn die genaue Unterart ist manchmal nicht so klar - das ist aber wichtig für die Zucht. Die Gen-Codes können auch im Kampf gegen Schmuggel helfen.

München - Münchner Wissenschaftler erfassen nun auch Zootiere genetisch. Die Zoologische Staatssammlung München will die DNA-Codes über eine Internetplattform Wissenschaftlern weltweit zugänglich zu machen. In den nächsten Monaten sollen alle 700 Tierarten im Tierpark Hellabrunn erfasst werden, teilte das Institut am Dienstag mit.

Die Experten erhoffen sich zahlreiche Vorteile. "Bei vielen Säugetierarten ist es kaum möglich, an einem lebenden Tier die genaue Unterart und damit seine Herkunft zuverlässig festzustellen", sagte die leitende Tierärztin in Hellabrunn, Christine Gohl. Die eindeutige Bestimmung spiele bei internationalen Zuchtprogrammen eine Rolle, aber auch beim Erwerb neuer Tiere.

Ermittlungsbehörden können ebenfalls profitieren. "Der Zoll braucht DNA-Barcodes, um den Schmuggel geschützter Tierarten besser zu bekämpfen", sagte der Leiter des Projektes, Gerhard Haszprunar. "Künftig kann der Zollbeamte zum Beispiel bei Fellresten oder Schmuckgegenständen, die aus Tierteilen bestehen, schnell und zuverlässig feststellen, worum es sich genau handelt." Auch falsch deklariertes Fleisch lasse sich so zuordnen. Da zunehmend Fleisch exotischer Tiere nach Deutschland gelange, könne Gen-Barcoding vielleicht bald eine bedeutende Rolle spielen.

Als erstes sei in Hellabrunn die Waldbisonkuh "Marla" untersucht worden. Die Wissenschaftler erstellten ihren DNA-Barcode aus einer Blutprobe bei einer tierärztlichen Untersuchung. Die DNA-Bestimmung funktioniert aber auch mit Haaren, Federn oder Kot. Analysiert wird das sogenannte CO1-Gen aus den Mitochondrien. Der für jede Tierart einzigartige Genabschnitt kann dabei ähnlich wie ein Strich-Barcode auf den Verpackungen von Lebensmitteln dargestellt werden, wenngleich mehrfarbig.

Bei dem "Barcoding Fauna Bavarica" erfassen die Wissenschaftler alle bayerischen Tierarten, bisher wurden knapp 15 000 Arten registriert. Die Arbeit ist Teil eines internationalen Gencode-Projektes.

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